Luftansicht Flughafen Wien-Schwechat
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Flughafen setzt sich für Rettung der AUA ein

Der Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) setzt sich für eine staatliche Rettung der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) ein. Die Fluggesellschaft ist der größte Kunde des Flughafens.

„Es ist sehr wichtig, dass die AUA die nicht selbst verschuldete Krise gut übersteht und das Drehkreuz Wien weiterbetreiben kann“, sagte Flughafen-Vorstand Günther Ofner im „Kurier“ (Donnerstag-Ausgabe). In der „Wiener Zeitung“ sagte Ofner: „Für Wien und ganz Österreich ist ein starker Homecarrier mit internationalem Netzwerk von zentraler Bedeutung für den Standort. Das müssen wir unbedingt erhalten.“ Der Airport-Manager warnte, die meisten Airlines würden ohne staatliche Hilfen nicht überleben.

Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass der Geldbedarf bei der AUA höher sein könnte als bisher angenommen. Bei den Verhandlungen über Hilfe durch die Republik wird laut ZIB über einen Finanzbedarf von 800 Mio. Euro – alleine heuer – geredet – mehr dazu in AUA braucht womöglich 800 Mio. Euro (news.ORF.at; 8.4.2020).

43 Prozent der Passagiere flogen mit der AUA

Die Bundesländer Wien und Niederösterreich halten je 20 Prozent an der Flughafen Wien AG. Die AUA stellt den größten Kunden des Flughafens in Schwechat dar. 43 Prozent der in Wien abgefertigten Passagiere flogen vor der Krise mit der AUA. Mit einer Rückkehr zum Vor-Coronavirus-Niveau rechnet die AUA frühestens 2023.

„Die Hoffnung ist, dass es bald ein Medikament oder eine Impfung gegen das Virus gibt. Bis dahin wird der internationale Flugverkehr beeinträchtigt bleiben“, schätzte Ofner. Er sieht dennoch Bedarf für eine dritte Start- und Landebahn. „Ich glaube aber nicht, dass die Coronavirus-Krise für die dritte Piste dramatische Auswirkungen haben wird, weil wir mit dem Projekt nicht vor 2024 beginnen würden.“ Derzeit starten und landen am Flughafen in Schwechat statt 700 nur noch zwischen 15 und 20 Flugzeuge. Drei Viertel davon seien Frachtflieger.

Klimaaktivisten warnen vor Staatsgeldern ohne Auflagen

Die Klimabewegung „Fridays for Future“ warnte am Donnerstag davor, Staatsgelder ohne jegliche Auflagen in „fossile Konzerne“ zu stecken. „Das Geld wird woanders dringender gebraucht“, so die jungen Klimaschützer. Nämlich beim Aufbau eines klimagerechten Wirtschafts-und Sozialsystems. „Wir spüren alle, wie verwundbar wir durch die Globalisierung unseres Wirtschaftssystems geworden sind und dass sowohl unsere Wirtschaft als auch unser Planet immer mehr an ihre Grenzen stoßen“, sagte die Aktivistin Angelika Lauber. Bei den Investitionsgeldern dürfe die Klimakrise nicht vergessen werden. Die Bundesregierung stehe vor einer Richtungsentscheidung.