Semmering Basistunnel, Baustelle
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Semmering-Basistunnel zur Hälfte gegraben

Bei dem seit acht Jahren im Bau befindlichen Semmering-Basistunnel sind die Grabungsarbeiten nun zur Hälfte abgeschlossen. Die Baustelle musste wegen des Coronvirus zu keiner Zeit eingestellt werden, an allen Tunnelbaustellen wird allerdings mit verschärften Sicherheitsvorschriften gearbeitet.

Rechnet man alle Zugänge, Schächte und Verbindungsröhren zusammen, müssen für den 27 Kilometer langen Tunnel rund 62 Kilometer gegraben werden. „Beim Semmering-Basistunnel konnten die Arbeiten mit Einschränkungen durchgehend weiterlaufen. Wobei wir natürlich geltende Sicherheitsmaßnahmen, wie das Tragen von Masken und Abstandsregelungen berücksichtigen“, so ÖBB-Vorstandschef Andreas Matthä. Aufgrund von Lieferengpässen oder Quarantäne mancher Arbeiter kam und kommt es jedoch immer wieder zu Einschränkungen der Vortriebsarbeiten.

Abstandsregelungen und Hygienevorschriften

Damit auf den Baustellen der Betrieb weitergeführt werden konnte, erstellten die Baufirmen mit Arbeitsmedizinern, Sicherheitsexperten und der ÖBB-Infrastruktur Maßnahmen zum sicheren Arbeiten in Zeiten von Covid-19: Das reicht vom Einhalten der Abstandsregelungen und Hygienevorschriften, über die getrennte Anreise zur Baustelle und Maßnahmen in den Aufenthaltsräumen bis hin zu Adaptierungen von Arbeitsabläufen und Schichtplänen. „Uns ist es damit gelungen, wichtige Teile der Wirtschaft aufrecht zu erhalten“, so ÖBB-Chef Matthä.

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Semmering Basistunnel, Baustelle
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Die Arbeiten konnten auf den Großbaustellen zwischen Niederösterreich und der Steiermark auch unter Coronavirus-Schutzmaßnahmen weitergeführt werden.
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Im niederösterreichischen Abschnitt ist man derzeit in einem besonders anspruchsvollen Bereich: In Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) wird an der Stabilisierung der Röhre gearbeitet, in der es im Frühjahr 2019 zu einem Schlammeintritt gekommen war – mehr dazu in Weiter heftige Diskussionen um weiße Bäche (noe.ORF.at; 9.7.2019). Derzeit bereitet man sich auch dort auf den Einbau der zukünftigen Innenschale vor.

2012 war der Spatenstich für das Großprojekt Semmering-Basistunnel neu erfolgt. Nach etlichen Vorarbeiten wie dem Bau von Umfahrungsstraßen, Ersatzwasserversorgungsanlagen und einer Deponie begannen 2014 die eigentlichen Grabungsarbeiten. Der Tunnel wird von fünf Stellen aus gleichzeitig errichtet. Auf den meisten Baustellen mussten vorweg Zugangstunnel und -schächte gebaut werden, um die eigentlichen Tunnelröhren graben zu können. 2019 startete der Umbau des Bahnhofs Mürzzuschlag. Die Fertigstellung dieses Abschnitts der neuen Südbahn ist für 2027 geplant.