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APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Wirtschaft

Arbeitslosigkeit weiter auf Rekordhoch

Die Coronavirus-Krise wirkt sich weiterhin dramatisch auf den heimischen Arbeitsmarkt aus. In Niederösterreich sind mit Ende April mehr als 80.199 Menschen ohne Job, das ist ein Anstieg von 69,8 Prozent im Vergleich zum April des Vorjahres.

Die Arbeitslosigkeit ist seit März um 2,2 Prozent angestiegen und liegt derzeit auf einem Rekordniveau. Zu den etwa 80.199 Arbeitslosen kommen noch 7.330 AMS-Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer. „Wie dramatisch die Arbeitsmarktlage wirklich ist, zeigt sich bei der Inanspruchnahme der Kurzarbeit", sagte AMS-NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich. Seit Mitte März wurden 16.414 Anträge auf Kurzarbeit in Niederösterreich genehmigt. Damit werden 217.584 Arbeitsplätze in Unternehmen in Niederösterreich gesichert, heißt es.

Hotels und Baubranche am stärksten betroffen

Junge (plus 114,6 Prozent) seien deutlich stärker von Jobverlusten betroffen als Ältere (plus 45,4 Prozent), Ausländer (plus 92,5 Prozent) stärker als Inländer (plus 63,7 Prozent), heißt es. Was die Branchen betrifft, so verzeichnen Hotellerie und Gastronomie, der Handel und die Baubranche die größten Anstiege.

In absoluten Zahlen zählen St. Pölten (9.787 vorgemerkte Arbeitslose), Baden (8.636 vorgemerkte Arbeitslose) und Wiener Neustadt (7.937 vorgemerkte Arbeitslose) zu den Spitzenreitern unter den regionalen Geschäftsstellen. Prozentuell am höchsten gestiegen ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk Melk (plus 153,9 Prozent), gefolgt von Scheibbs (plus 146,3 Prozent) und Zwettl (plus 128,2 Prozent). Österreichweit sind mehr als 500.000 Menschen von der Arbeitslosigkeit betroffen – mehr dazu in 571.477 Menschen im April ohne Arbeit (news.ORF.at).

Hilfe durch Lockerungen und Förderungen

Als eine große, nie da gewesene Herausforderungen bezeichnete der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) die aktuelle Situation. Man werde sie jedoch gemeinsam bewältigen. „Die Maßnahmen müssen vorrangig die Gesundheit der Menschen schützen und gleichzeitig im Rahmen der Möglichkeiten die Wirtschaft am Laufen halten“, so Eichtinger.

Die schrittweise Lockerung der Einschränkungen sowie die Förderungen und Unterstützungen würden dazu beitragen, dass bald wieder geregelte Verhältnisse herrschen. Damit die Zahl der Infektionen weiter sinkt, seien die Vorsichtsmaßnahmen jedenfalls einzuhalten, betonte Eichtinger.