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ORF / Rohrhofer
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Chronik

Weniger Einbrüche, mehr Cybercrime

Die Zahl der angezeigten Einbrüche in Wohnungen und Häuser in Niederösterreich ist stark zurückgegangen: 2019 hat es etwa um ein Viertel weniger Einbruchsdiebstähle gegeben. Die Kriminalität im Internet steigt hingegen weiter an.

In Niederösterreich wurden im vergangenen Jahr 1.407 Anzeigen wegen Einbruchs erstattet. Dieser Wert war laut Landespolizeidirektion zuletzt 2009 so niedrig. 2014 gab es noch mehr als doppelt so viele Einbrüche in Häuser und Wohnungen (3.232), wie aus der am Freitag veröffentlichten Kriminalstatistik der Landespolizeidirektion Niederösterreich hervorgeht.

Mit Kontaktaufnahmen bei verdächtigen Wahrnehmungen habe – neben den Beamten und deren Arbeit – auch die Bevölkerung zu dem „sehr guten Ergebnis wesentlich beigetragen“, sagte Franz Popp, der stellvertretende Landespolizeidirektor. Dass die Menschen die Präventionstipps im Bereich des Schutzes des Eigenheimes in hohem Maße angenommen hätten, zeige sich „in der sehr erfreulichen Abnahme bei Einbrüchen in Wohnhäuser und Wohnungen“, betonte der stellvertretende Landespolizeidirektor Rudolf Slamanig.

Internetkriminalität als große Herausforderung

Doch in der digitalisierten Welt ist für Täter ein anderer Bereich viel lukrativer als Einbrüche: Die sogenannten Cybercrimes – wenn sich Hacker etwa Zugang zu Firmendaten verschaffen und die Geschäftsführer damit erpressen – nahmen um 65 Prozent zu. Auch beim Internetbetrug – etwa bei fingierten Verkäufen über Online-Plattformen – gab es in Niederösterreich um circa 30 Prozent mehr Anzeigen. Die Aufklärungsquote betrug 35,4 Prozent. Die Entwicklung bei der Internetkriminalität zeichnet sich auch österreichweit ab – mehr dazu in Großer Anstieg bei Internetkriminalität (news.ORF.at; 8.5.2020)

In Niederösterreich wurden im vergangenen Jahr 44.048 Tatverdächtige oder um 2,2 Prozent mehr als 2018 ausgeforscht. Zwei Drittel davon waren österreichische Staatsbürger. Das restliche Drittel verteilte sich auf die Herkunftsländer Rumänien (2.103 Personen), die Slowakei (1.172), Türkei (1.075), Serbien (1.048) und Ungarn (1.024).

Anzeigen wegen Gewalt stiegen leicht an (plus 3,2 Prozentpunkte). Die Aufklärungsquote lag bei 86,8 Prozent (minus 0,6 Prozentpunkte). Bei fast zwei Drittel aller gewalttätigen Übergriffe kennen einander Täter und Opfer. 10.667 Menschen, die in Niederösterreich leben, wurden Opfer von angezeigten Gewalttaten. 14 Frauen und drei Männer wurden 2019 bei Morddelikten getötet. Da einige Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind, könnten sich diese Zahlen aber noch ändern, hieß es aus der Landespolizeidirektion.