Mobiler Coronavirus-Test
WRK/Markus Hechenberger
WRK/Markus Hechenberger
Chronik

CoV: Rettungsdienste im Dauereinsatz

Das Rote Kreuz Niederösterreich und der Arbeitersamariterbund haben eine Zwischenbilanz zu ihren Einsätzen in der Coronaviruskrise gezogen. Hauptaufgaben dabei waren und sind die Testungen möglicher Verdachtsfälle.

Das Rote Kreuz hält den Regelbetrieb seit Beginn der Krise weiter aufrecht – parallel dazu sind die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits seit 6. Februar im Covid-19-Einsatz, wird in einer Aussendung der Rettungsorganisation betont. Seit Einsatzbeginn wurden bereits 17.842 Covid-19-bedingte Abstriche durchgeführt. „Diese Abstriche werden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in die Labore gebracht, wo die Tests durchgeführt werden. Die intensive Zusammenarbeit mit dem Landessanitätsstab und den Behörden ist hier essenziell“, betonte Werner Kraut, Landesrettungskommandant des Roten Kreuz .

COVID-19 Corona Test Labor
H_Ko – stock.adobe.com
Das Rote Kreuz hat in Niederösterreich bisher fast 18.000 Testungen durchgeführt

Fast 18.000 Covid-19-Abstriche durchgeführt

Dabei werden sowohl jene Tests durchgeführt, die täglich durch die Anrufe bei der Gesundheitshotline 1450 beauftragt werden, als auch Tests für zwei Studien sowie gezielte Tests von definierten Zielgruppen, wie beispielsweise im Gesundheitsbereich oder auch bei Erntehelfern, um hier die Möglichkeiten von Ansteckungen weitgehend zu reduzieren. Außerdem werden laufend Transporte von positiv getesteten Patientinnen und Patienten mit eigenen Teams und Fahrzeugen umgesetzt, Arztvisiten ermöglicht und Drive-in-Testzentren betreut.

Der Covid-19-Einsatz betrifft nicht nur den Rettungsdienst – alle Dienstleistungen des Roten Kreuzes Niederösterreich mussten entsprechend adaptiert werden. „Allein in der mobilen Hauskrankenpflege wurden in den vergangenen Wochen rund 1.500 Klientinnen und Klienten in 22.000 Stunden betreut – natürlich unter Einhaltung strenger Sicherheitsvorgaben, da gerade diese Gruppe als besonders gefährdet gilt“, führte der Präsident des niederösterreichischen Roten Kreuzes, Josef Schmoll, aus.

220.000 Kilogramm Lebensmittel verteilt

Über die Team-Österreich-Tafeln wurden rund 8.800 Haushalte – das sind etwa 21.400 Menschen – im März und April mit 220.000 Kilogramm Lebensmitteln versorgt. Viele Dienstleistungen des Roten Kreuzes mussten allerdings auf Telefonbetreuung umgestellt werden, so etwa die Sterbe- und Trauerbegleitung, die Umsetzung der Spontanhilfe, die Krisenintervention oder auch die Betreuung von älteren Menschen, die normalerweise durch Besuchs- oder Begleitdienste unterstützt werden.

Zusätzlich wurde viel Logistisches organisiert. „Einerseits unterstützen wir die Ärztekammer Niederösterreich in der Logistik, damit die Ärzte ihre Schutzausrüstung erhalten, andererseits hat natürlich auch das Verteilen von Schutzausrüstungen an unsere eigenen Bezirksstellen oberste Priorität“, ergänzte Schmoll. „Aber auch die zahlreichen Warenspenden der Unternehmen, die uns derzeit unterstützen, mussten verteilt werden. Dabei kommen jetzt unsere beiden Logistikzentren in Tulln und Münchendorf (Bezirk Mödling) voll zum Einsatz“, so Schmoll.

5.600 Einsätze bei Arbeitersamariterbund

Seit dem 26. Februar ist der Samariterbund Niederösterreich im Rahmen der Coronavirus-Krise im Einsatz. Im Bereich des Krankentransportes sowie im Rettungsdienst sind die Sanitäterinnen und Sanitäter gefordert. Da man ständig mit Verdachtsfällen konfrontiert ist, muss besonders darauf geachtet werden, dass die entsprechende Schutzausrüstung angelegt ist und die entsprechenden Hygienemaßnahmen durchgeführt werden, wird in einer Aussendung betont.

Drive In Covid 19 Teststation ASBÖ
Thomas Lenger
Tests auf Covid-19 werden auch in Drive-In Stationen durchgeführt

Der Samariterbund führt seit dem 2. März Testungen von Verdachtsfällen durch. Dafür sind täglich fünf mobile Teams in ganz Niederösterreich unterwegs. Es wurden so bisher 3.236 mobile Testungen durchgeführt. Mit 6. April wurde vom Samariterbund auch die erste Test-Drive-in-Station in Niederösterreich in Betrieb genommen. Dort wurden bisher 2.296 Testungen von Verdachtsfällen sowie sogenannte „Screenings“ von Schlüsselpersonal (Pflegedienst, Krankenhauspersonal, ect.) durchgeführt. Eine weitere Drive-in-Station wird vom Roten Kreuz in Amstetten betrieben. Am Mittwoch wurden drei weitere Stationen eröffnet, wo derzeit die Testung von Schlüsselpersonal im Vordergrund steht – mehr dazu in Drei neue Drive-in-Teststationen in Betrieb (noe.ORF.at; 13.5.2020).

Auf Covid-19-Intensivtransporte spezialisiert

Mit dem Samariterbund in St. Georgen (Bezirk St.Pölten) gibt es bereits seit einigen Jahren ein Experten-Team an Notfallsanitätern und Notärzten für Intensivtransporte von Notfallpatienten. Seit Anfang März wurden 419 Intensivtransporte, die immer von einem Notarzt oder einer Notärztin begleitet werden, vom Samariterbund St. Georgen durchgeführt.

75 Transporte davon waren bestätigte Covid-19 Patienten. Diese Covid-19-Intensivtransporte werden nur vom Samariterbund St. Georgen als einzige Rettungsorganisation in ganz Niederösterreich durchgeführt. „Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass die Zusammenarbeit unter den Rettungsorganisationen sehr gut funktioniert und sich auch in der Krise bewährt“, betonte der Präsident des Samariterbundes Niederösterreich Otto Pendl.