Domkirche mit Autos im Vordergrund
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

St. Pölten: Domplatz als zentraler Treffpunkt

In den letzten zehn Jahren wurde der Domplatz in St. Pölten archäologisch untersucht. Jetzt finalisieren sich die Pläne für die Zukunft des Platzes, er soll ein zentraler Treffpunkt in der Innenstadt werden. Die Stadtarchäologen forschen beim Europaplatz weiter.

Am Domplatz in der Landeshauptstadt St. Pölten sind keine Skelette mehr zu sehen, denn die archäologischen Untersuchungen sind abgeschlossen. Es geht jetzt in die finalen Planungen für die neue Nutzung des Platzes. Er soll zu einem zentralen Treffpunkt in der Innenstadt werden.

Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ): „Es geht um die Aufwertung des Platzes, sowohl hinsichtlich des Erscheinens – hochwertig gepflastert, mit Beleuchtung und Baumzeile –, als auch um die Nutzung. Konkret heißt das etwa Aufenthaltsqualität auch ohne Konsum durch innovative Möblierung, kulturelle Veranstaltungen, Markt und Schanigärten.“

Parkende Autos am Domplatz
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Der Domplatz in St. Pölten soll zu einem zentralen Treffpunkt der Innenstadt werden

Nach Angaben von Stadler plane man unter anderem die Wiederaufnahme des open-air-Sommerkinos „Film am Dom“ in Zusammenarbeit mit dem Cinema Paradiso und ein kostenloses Spezial-Konzert des Tonkünstler Orchesters zum Saisonauftakt des Festpielhauses im September 2023. Deshalb müssten jetzt noch die Details des Bauplans festgelegt werden. Ab nächstem Jahr wird gebaut, 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Archäologische Funde in ganz St. Pölten

Bei den Ausgrabungen am Domplatz kamen besondere Relikte zum Vorschein, doch auch an anderen Orten in St. Pölten fanden die Archäologen Schätze aus der Vergangenheit. In der Schneckgasse sowie beim Betriebsgebiet in Ratzersdorf wurden vor kurzem Grabungsarbeiten abgeschlossen. Zudem wird derzeit beim Landesklinikum, in der Kremser Gasse, in der Kremser Landstraße, in der Fuhrmannsgasse und beim Kalvarienberg gegraben.

Beim Kalvarienberg stieß man zuletzt auf eine bronzezeitliche Bestattung. Überraschenderweise fand man außerdem auch große Teile der ursprünglichen Sockelzone und die davorliegende Pflasterung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, erzählte Stadtarchäologe Ronald Risy. Im Betriebsgebiet in Ratzersdorf konnten auf knapp 61.500 Quadratmetern Einzelobjekte wie Halsketten aus Muscheln festgestellt werden, die etwa 4.300 Jahre alt sind.

Ab jetzt wird beim Europaplatz gegraben

Im Juni beginnen die archäologischen Grabungen an der nördlichen Ecke des Europaplatzes im Bereich der ehemaligen Barbarakapelle. Der Verkehrspunkt wird neu gestaltet, deshalb wird der Boden nach historisch wichtigen Relikten untersucht. Erst dann kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Bauvorbereitungen werden voraussichtlich nächstes Jahr starten. Laut Bürgermeister Matthias Stadler wird es während der archäologischen Arbeiten, die schon im Juni beginnen, keine Einschränkungen für den Verkehr geben.