Die Desinfektionsarbeiten starteten um 10.00 Uhr im Rathaus, am Nachmittag wurden auch die beiden pädagogischen Einrichtungen speziell gereinigt. Im Fokus standen Kommandant Jürgen Schlechter zufolge an allen drei Orten Kontaktflächen, also Bereiche, an denen „Menschen nahe aneinander gekommen sind“. Dazu zählen Türschnallen, Kaffeeautomaten sowie Arbeitsplätze, die mehreren Personen zur Verfügung stehen. Außerdem werden jene Räume gereinigt, in denen sich nachweislich Infizierte aufhielten.
Angewendet werden seitens der ABC-Abwehreinheit mehrere Verfahren. „Am häufigsten ist aber die Wischdesinfektion“, betonte Schlechter. Desinfektionsmittel werde dabei mittels Tuch aufgetragen, nach einer Einwirkzeit werden die entsprechenden Flächen gereinigt. In kleineren Räume könne auch Aerosol ausgebracht werden.
Gebäude müssen sich „beruhigen“
Der Einsatz soll spätestens am Samstag um 7.00 Uhr beendet sein. „Es wurde so geplant, dass am Montag alle drei Gebäude wieder betreten werden können“, betonte Schlechter. Bis dahin könnten sich die Objekte „beruhigen“, wie es in der Fachsprache heißt. Gemeint ist damit unter anderem das Einwirken der Desinfektionsmittel sowie eine entsprechende Belüftung.
Notwendig wurde die Anforderung der ABC-Abwehreinheit in der größten Stadt des Weinviertels, weil es sowohl im Rathaus als auch im Kindergarten und der Volksschule bestätigte Coronavirus-Fälle gab. Konkret betroffen waren vier Mitarbeiter der Gemeinde sowie je ein Volksschul- und Kindergartenkind. 25 weitere Personen wurden unter behördliche Quarantäne gestellt. Zu ihnen gehört auch Bürgermeisterin Andrea Völkl (ÖVP) – mehr dazu in Stockerau: Mitarbeiter im Rathaus erkrankt (noe.ORF.at; 15.6.2020).