Informationsveranstaltung für Bürgermeister in Zwettl
ORF / Gernot Rohrhofer
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Chronik

Neue Trinkwasserleitung ins Waldviertel

Die EVN errichtet eine zweite Wasserleitung ins Waldviertel. In Zeiten des Klimawandels und länger werdender Trockenperioden soll die Versorgung mit Trinkwasser dadurch sichergestellt werden. Der Energieversorger investiert 35 Millionen Euro.

Die Trinkwasserleitung beginnt östlich von Krems bei Grunddorf und verläuft über Gföhl und Rastenfeld (alle drei Bezirk Krems) bis nach Zwettl. Rastenfeld ist auch die erste Gemeinde, die sich entschlossen hat, über die neue Leitung Wasser zu beziehen. In der Marktgemeinde wird das Wasser langsam knapp, sagt Bürgermeister Gerhard Wandl (ÖVP).

Im Frühjahr musste der Bürgermeister bereits einen Postwurf ausschicken: „Wir haben die Bürger aufgefordert, Wasser zu sparen. Durch die Corona-Krise sind schon viele Zweitwohnsitzer in unsere Gemeinde gekommen und dadurch hatten wir einen Wasserverbrauch wie an Sommertagen.“ Gespart werden musste beim Rasen gießen und Einlassen der Pools. 2022 wird Rastenfeld an die EVN-Leitung angeschlossen, die eigenen Brunnen bleiben erhalten.

Wasserverteilung „ein wesentliches Thema“

Andere Gemeinden überlegen noch, ob sie das Wasser der EVN beziehen wollen. Geht es nach dem Energieversorger aus Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling), sollen sich Bilder aus dem Sommer 2015 aber auf keinen Fall mehr wiederholen. Tankwagen mussten damals bis zu 400.000 Liter Wasser am Tag ins Waldviertel bringen.

„Wir wissen, dass wir über die nächsten Jahrzehnte wahrscheinlich genug Trinkwasser haben, nur wir haben es nicht überall in gleichem Maße“, sagt EVN-Vorstand Franz Mittermayer gegenüber noe.ORF.at. Die Verteilung in den Regionen sei deshalb ein wesentliches Thema: „Mit unseren Transportleitungen erfüllen wir genau diese Aufgabe.“

EVN-Vorstand Franz Mittermayer, Bürgermeister Josef Schaden und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf
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EVN-Vorstand Franz Mittermayer, Bürgermeister Josef Schaden aus Schweiggers und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei einer Informationsveranstaltung für Gemeinden in Zwettl

Auch Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) betont die Versorgungssicherheit: „Es geht um Wasserqualität und auch um die Menge. Wir sehen immer wieder, dass diese Kreisläufe neu geschlossen werden müssen, damit die Menschen gutes, qualitativ hochwertiges Trinkwasser in ausreichender Menge haben.“

Wasserversorgung für 120.000 Menschen

Ende 2022 soll der erste Abschnitt der neuen Trinkwasserleitung in Betrieb genommen werden, 2025 die gesamte, 60 Kilometer lange Strecke. Laut EVN können dann 120.000 Menschen mit frischem Wasser versorgt werden.