Chronik

CoV: 34 Infizierte in Schlachtbetrieb

In einem Schlachtbetrieb in Eggenburg (Bezirk Horn) sind 34 Personen mit dem Coronavirus infiziert worden, das bestätigte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz. Einige Tests sind noch ausständig.

„Es sind dort im Moment 244 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgesondert, quasi die ganze Firma. Es gibt jetzt keine behördliche Schließung, aber weil eben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgesondert sind oder ein Großteil abgesondert ist, ist es quasi eine Schließung. Ich habe mich da jetzt im Vorfeld noch mit der Sanitätsdirektorin kurzgeschlossen. Das ist jetzt im Moment einmal der Stand, und wir warten noch auf 40 Testungen, die noch offen sind“, so die Gesundheitslandesrätin Mittwochvormittag. Zunächst war am Rande eines Pressetermins in St. Pölten von 24 positiven Fällen die Rede gewesen. „Das war unser Stand, als wir in die Pressekonferenz gegangen sind“, betonte der Sprecher. Am Nachmittag stieg die Zahl auf 34 infizierte Personen.

Eine Präzisierung gab es unterdessen auch zur Entdeckung des Clusters in dem Unternehmen. Ein Mitarbeiter des Schlachtbetriebes habe Symptome gezeigt, sich an die Hotline 1450 gewandt und sei im Anschluss positiv auf das Coronavirus getestet worden. Eine bereits für das Unternehmen geplante Screening-Maßnahme sei schließlich vorgezogen worden und habe die Infektionen bekannt gemacht.

Fälle bei Screening-Programm aufgedeckt

Wie die „NÖN“ online berichten, habe sich der Betrieb nach den jüngsten positiven Fällen in Schlachthöfen in Oberösterreich dazu entschlossen, die Mitarbeiter freiwillig über ein Projekt der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) auf CoV testen zu lassen. Auch Königsberger-Ludwig bestätigte, dass die Fälle durch ein Screening-Programm aufgedeckt wurden.

„Es gibt ein Screening-Programm gemeinsam mit der AGES, wo wir vor allem aufgrund der Vorfälle in Deutschland unsere Schlachthöfe in Niederösterreich gemeinsam mit der AGES Screening-Programmen unterziehen und durchführen. Und bei diesen Screening-Programmen sind eben die positiv getesteten Menschen aufgefallen.“

Ein solches Screening sei etwa auch bei Beschäftigten eines Schlachthofes in Melk durchgeführt worden. Dort habe es keinen positiven Fall gegeben, betonte Königsberger-Ludwig.

Firma Dachsberger, wo die CoV Fälle aufgetreten sind
ORF
Der Schlachtbetrieb steht „erstmals seit vielen Jahrzehnten still“, heißt es von dem betroffenen Unternehmen

Geschäftsleitung „tief betroffen“

Tief betroffen zeigte man sich bei der Geschäftsleitung des Schlachthofes. Von den Infektionen seien alle Bereiche betroffen, von den Arbeitern bis hin zur Betriebsleitung, hieß es Mittwochnachmittag in einer Stellungnahme.

Man habe bereits vor den verschärften Coronavirus-Bestimmungen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, etwa den Bau einer Schleuse und Drehkreuze. Erst vor einer Woche hätten sich die Mitarbeiter einer sogenannten Pooltestung unterzogen – ein Schnelltest, bei dem alle Mitarbeiter negativ getestet worden seien, hieß es. Wie lange der Betrieb geschlossen bleibt, ist unklar. Man sei mit der Bezirkshauptmannschaft in ständigem Kontakt.

Neun Fälle in Freikirchen-Cluster

Hinsichtlich des Clusters im Umfeld der Wiener Neustädter „Pfingstkirche Gemeinde Gottes“ stehe das Land Niederösterreich in engem Austausch mit den Bezirksverwaltungsbehörden, heißt es beim Land – mehr dazu in Wr. Neustadt: Neun Fälle in Freikirchen-Cluster (noe.ORF.at; 15.7.20). Die Testungen von insgesamt 270 abgesonderten Kontaktpersonen waren am Mittwoch noch im Gange.