Wirtschaft

Lehrlingsoffensive wird verlängert

Die Lehrlingsoffensive des Landes und des Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ) wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Mit dem Programm soll der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit gebremst werden.

Die Coronavirus-Pandemie hat den Arbeitsmarkt schwer getroffen und große Auswirkungen auf die Situation der Lehrlinge. Die Lehrlingsoffensive, die seit 1. Jänner 2019 läuft, soll deswegen weiterhin helfen, Grundkompetenzen für eine Lehrstelle zu vermitteln, den Lehrabschluss nachzuholen und in überbetrieblichen Lehrwerkstätten Ausbildung zu absolvieren. Aktuell werden 2.000 Jugendliche im Programm betreut.

2019 sind 46 Millionen Euro von Land, AMS und Europäischem Sozialfond investiert worden. 2020 werden es noch einmal 46 Millionen sein. „Ich glaub, dass wir in Niederösterreich sehr gut damit fahren, dass wir den unter 25-Jährigen eine Ausbildung zusichern. All jene, die im ersten Schritt keinen Arbeitsplatz oder keine Lehrstelle finden, brauchen eine zusätzliche Betreuung“, so Martin Eichtinger (ÖVP), Landesrat für Arbeit.

Lehrlinge arbeiten an Maschinen
ORF
Die Lehrlingsoffensive soll vor allem jenen helfen, die schon länger vergeblich eine Lehrstelle suchen

Offene Lehrstellen stark zurückgegangen

Wegen der wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus, stieg die Zahl der Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchen, stark an. Gleichzeitig dürften die offenen Lehrstellen aber zurückgehen – mehr dazu in Umfrage: Im Herbst 800 Lehrstellen weniger (noe.ORF.at; 8.6.2020). Auch hier soll die Lehrlingsoffensive entgegenwirken, so AMS-NÖ-Chef Sven Hergovich: „Wir haben viel mehr Jugendliche im Moment die eine Lehrstelle suchen, als Betriebe die einen Lehrplatz anbieten. Darum ist es umso wichtiger, wirklich jedem niederösterreichischen Jugendlichen einen guten Ausbildungsplatz zu garantieren.“

Die Lehrlingsoffensive wird es wohl auch in den kommenden Jahren geben, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP): „Weil es immer Schwächere gibt, die man auch unterstützen muss, denen wir die Hand reichen müssen, dass sie hier eine Lehrstelle bekommen und die Lehre auch fertig machen. Unsere Verantwortung seitens der Politik ist es, gerade jenen zu helfen, die auf eigenem Weg keine Perspektiven sehen.“

Wegen der Folgen des Coronavirus rechnet das AMS damit, dass die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen am Jahresende über jener des Vorjahres liegen wird. Die Lehrlingsoffensive dämme den Anstieg aber massiv ein, wird betont. Die gesamte Wirtschaft profitiere zudem vom Programm, denn die Betriebe werden auch in Zukunft ausgebildete Fachkräfte brauchen.