Die vorübergehende Schließung Mitte März stellte viele Betreiber vor große Herausforderungen. Die Frage nach der wirtschaftlichen Rentabilität war allgegenwärtig, und da auch die Filmindustrie aufgrund der Coronavirus-Krise ins Stocken geriet, wurden viele potenzielle Kassenschlager verschoben.
Kleinere Betriebe und Programmkinos sind zum Teil schon seit Längerem wieder geöffnet. Mit den ersten Filmneustarts öffneten diese Woche jetzt auch die großen Kinoketten wie Cineplexx in Amstetten, Wiener Neustadt und Wiener Neudorf, Cinemaplexx in Krems und in Horn oder auch Star Movie in Tulln wieder ihre Pforten. „Vom Gesetz her hätten wir schon Ende Mai wieder aufsperren können. Wir wollten aber zuwarten, bis genügend neue Filme zur Verfügung stehen. Jetzt ist das Angebot attraktiv genug, um den Betrieb wieder hochzufahren“, erklärt Star-Movie-Geschäftsführer Hans-Peter Obermayr.
Das Hollywood Megaplex in St. Pölten ging einen anderen Weg. Hier nahm man den Betrieb schon Ende Juni wieder auf, zog das damals aktuelle Programm durch und setzte auch auf Auto- und Open-Air-Kinobetrieb. „Wir sind froh, dass jetzt auch neue Filme nachrücken und freuen uns auf einen spannenden Herbst. Aktuell ist es sommertypisch schon etwas ruhiger, aber die starken Monate kommen erst“, hofft Magdalena Streif, die stellvertretende Betriebsleiterin.
Maskenpflicht und Abstandsregeln
Um den Besucherinnen und Besuchern den Kinobesuch wieder schmackhaft zu machen, legt die Branche besonderen Wert auf Covid-19-Präventionsmaßnahmen. Maskenpflicht im Foyer und auf dem Weg zum Sitzplatz, Abstandsregeln bei der Sitzplatzbuchung und auch Desinfektionsmittelspender sollen das Kinoerlebnis sicher gestalten. „Wir sind sehr positiv gestimmt, dass wir keine gefährdende Location werden. Unsere Lüftungsanlagen tauschen die Luft in den Sälen im Durchschnitt alle 15 Minuten vollständig aus“, so Hans-Peter Obermayr. Auf den Sitzplätzen gilt derzeit keine Maskentragepflicht.
Unklar scheint, wie es mit dem Kinogeschäft weitergeht. Denn die meisten Filme kommen aus den USA, wo sich die Coronavirus-Situation in den kommenden Monaten noch weiter zuspitzen könnte. „Durch die vielen Verschiebungen rechnen wir mit einem sehr guten Herbst. Wir bauen auf große Produktionen wie den neuen James Bond, der im November starten soll“, zeigt sich Obermayr optimistisch. Auch 2021 seien vorerst keine Engpässe absehbar, denn viele Filme wurden bereits jetzt auf kommendes Jahr verschoben.