Zuckerrüben
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Wirtschaft

Beide Zuckerfabriken bleiben vorerst erhalten

Der Zuckerhersteller AGRANA wird zumindest heuer weiterhin zwei Zuckerfabriken betreiben. Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, dass das Werk in Leopoldsdorf im Marchfelde (Bezirk Gänserndorf) zeitnah geschlossen werden könnte.

Grund für die Weiterführung des Werks ist die erstaunlich gute Zuckerrübenernte, die für den Herbst erwartet wird. Mit prognostizierten 85 Tonnen pro Hektar – anstatt wie bisher 75 im Durchschnitt der letzten Jahre – dürfte die Rübenernte, die sogenannte Rübenkampagne, im Herbst üppig ausfallen. Die regenreichen vergangenen Wochen taten dem Wachstum der Zuckerrüben gut. Das beruhigt die 4.500 Rübenbauern in Wien und Niederösterreich sowie die Beschäftigten in den beiden AGRANA-Zuckerfabriken in Tulln und Leopoldsdorf im Marchfelde.

Zukunft des Leopoldsdorf-Werks nach 2020 offen

Im Frühjahr gab es Überlegungen, das Werk in Leopoldsdorf stillzulegen, weil die Rübenanbaufläche wegen massiven Schädlingsbefalls stark zurückgegangen war – mehr dazu in Ungewisse Zukunft für Zuckerwerk (noe.ORF.at; 27.7.2020). Das hätte zu Auslastungsproblemen bei der Verarbeitung beim Zuckerhersteller AGRANA geführt.

Die Gerüchte um die Schließung wurden noch angeheizt, nachdem zwei Geschäftsführer der AGRANA-Zuckersparte dienstfrei gestellt wurden. Nun haben sich die Vertreter der Rübenbauern und der AGRANA geeinigt, die Rüben in beiden Fabriken zu verarbeiten. Ob es im nächsten Jahr zwei Zuckerfabriken braucht, ist noch völlig ungewiss. Die Planungen dazu sollen im Herbst aufgenommen werden.