Sessellift Annaberg
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WIRTSCHAFT

Bergbahnen sichern 1.500 Arbeitsplätze

Vor neun Jahren hat das Land Niederösterreich begonnen, in die Regionen um die Bergbahnen zu investieren – bisher 82 Millionen Euro. Das Ziel war, sie zu Ganzjahres-Ausflugszielen auszubauen. Geld, das sich rechne, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Der Sommer in Niederösterreichs Bergen laufe aus touristischer Sicht „sehr zufriedenstellend“, diese Zwischenbilanz zog Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) am Mittwoch. Als Publikumsmagnet würden sich demnach die Bergbahnen in den Gemeinden Annaberg, Mitterbach am Erlaufsee (beide Bezirk Lilienfeld), Göstling an der Ybbs, Gaming (beide Bezirk Scheibbs), Mönichkirchen-Mariensee, Puchberg am Schneeberg und St. Corona am Wechsel (alle Bezirk Neunkirchen) erweisen. Etwa 10.000 Gäste zählte die Zipline am Annaberg seit Ende Mai. Mehr als 8.000 Mountainbiker, um 80 Prozent mehr als im Vorjahr, sind die Wexl Trails in St. Corona gefahren.

Seit das Land die Bergbahnen vor neun Jahren übernahm, wurden rund 82 Millionen Euro in die sieben Standorte investiert. Das Geld habe sich für die Regionen gerechnet, zeigte sich Landesrat Danninger überzeugt und verwies auf eine Studie des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung. Demnach werde jeder dritte Arbeitsplatz in den Standortgemeinden durch die Bergbahnen abgesichert, „in Summe sind das 1.500 Arbeitsplätze“, so Danninger.

Bergbahnen in NÖ
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10.000 Besucher zählt die Zipline in Annaberg seit der Eröffnung Ende Mai

Hotellerie und Gastronomie profitieren

Denn oft bleibt es ja nicht bei einer Bergfahrt mit dem Sessellift. Auch die Hotellerie und Gastronmie oder der Dienstleistungssektor im Sportbereich in der Region würden profitieren. „Der Großteil der Wertschöpfung bleibt direkt bei den Bergbahnen oder bei der Hotellerie und Gastronomie“, ergänzte Studienautor und Ökonom Christian Helmenstein. Jeder vierte Euro, der in den Standortgemeinden erwirtschaftet werde, sei auf die Bergbahnen zurückzuführen.

Die Strategie, nicht nur auf den Wintertourismus zu setzen, sei aufgegangen, sah sich auch Verkehrs- und Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) bestätigt: „Die getätigten Investitionen waren wichtig und richtig und besonders die Neuausrichtung der klassischen Wintersportorte zu erlebnisreichen Ganzjahresattraktionen hat sich als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor herausgestellt.“

Denn die Studie zeige auch, dass die sieben Bergbahn-Gemeinden weniger Arbeitslose und mehr Beschäftigte im Tourismus haben als vergleichbare Gemeinden in Niederösterreich. Daher will das Land diese Strategie auch in Zukunft verfolgen und in den heimischen Bergregionen einen nachhaltigen Tourismus ermöglichen. Den Fokus will Tourismuslandesrat Danninger etwa auf ein Angebot für Moutainbiker richten, denn derzeit erlebe man einen Rad-Boom, den es zu nützen gelte.