Abbruch Grafenegg
ORF/Fuchs
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Chronik

Grafenegg-Empfang: 37 Besucher negativ getestet

Im Zusammenhang mit dem Empfang von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) anlässlich des Grafenegg Festivals in der Vorwoche sind bis Freitagnachmittag keine weiteren positiven Coronavirus-Tests registriert worden. Befunde von 37 Besuchern seien negativ gewesen, sagte ein Sprecher der Landeshauptfrau zur APA.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass bei Regisseur Robert Dornhelm – einem der Gäste des Empfangs am vergangenen Freitag – Tage später eine Covid-19-Infektion festgestellt worden war – mehr dazu in Grafenegg-Besucher an Covid-19 erkrankt (noe.ORF.at; 20.8.2020). 80 weiteren Besuchern wurden daher Testungen angeboten. Bei Mikl-Leitner ergab sich ein negativer Befund. Wie Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner betonte, seien im gegebenen Fall keine Absonderungen nötig. Der Grund: Dornhelm sei am Tag des Empfangs noch nicht infektiös gewesen.

Die niederösterreichischen Sozialdemokraten stellten unterdessen am Freitag in einer Aussendung die Kostenfrage. Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar: „Wenn die Tests auf Freiwilligkeit beruhen – da die Personen ja nicht abgesondert werden – wer zahlt diese?“ Dazu hieß es seitens des Sprechers von Mikl-Leitner, dass sich mehrere Besucher des Empfanges „auf Eigeninitiative und auf eigene Kosten“ in privaten Labors testen hätte lassen. Die Kosten für die den Gästen angebotenen Tests würden bei Inanspruchnahme vom Land übernommen – „wie bei anderen Screenings auch“.

Behördliches Screening wurde veranlasst

Kritisiert wurde von Kocevar zudem, dass die Betroffenen rasch in Hinblick auf eine Covid-19-Infektion untersucht worden seien, „während ‚normalsterbliche‘ Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher einige Zeit auf einen Test warten müssen“. Lechner antwortete in einer schriftlichen Stellungnahme, dass der niederösterreichische Sanitätsstab am Mittwochabend durch die Wiener Sanitätsbehörde über die Infektion informiert worden wäre.

Am Folgetag habe man „wie immer in solchen Fällen mit der Suche nach der möglichen Infektionsquelle begonnen“. Da alle Gäste des Empfanges asymptomatisch gewesen seien, „wurde ein behördliches Screening der Teilnehmer veranlasst um einen eventuellen asymptomatischen Virenträger ausschließen zu können“. Weil es sich bei den Besuchern „um sozial sehr aktive Persönlichkeiten“ handle, sei eine rasche Testung notwendig gewesen, „um eine mögliche Weiterverbreitung zu verhindern“.

Dornhelm in Behandlung: „Vienna Blood“ liegt auf Eis

„Im Zuge der umfangreichen und engmaschigen Präventionsmaßnahmen rund um die Vorbereitungen zum Dreh von ‚Vienna Blood‘ wurde Robert Dornhelm positiv auf Covid-19 getestet.“ So bestätigte Oliver Auspitz, Geschäftsführer der MR-Film, am Freitag der APA entsprechende Pressemeldungen. Für Aufregung hatte Dornhelms kürzlicher Besuch eines Empfangs beim Grafenegg Festival in Niederösterreich gesorgt – mehr dazu in Grafenegg-Besucher an Covid-19 erkrankt (noe.ORF.at; 20.8.2020).

Der Dreh zur Fortsetzung der im Wien am Beginn des 20. Jahrhunderts spielenden TV-Krimitrilogie mit Juergen Maurer und Matthew Beard hätte in Kürze starten sollen. Eine erste Pool Testung aller Mitarbeiter am 10. August erbrachte ausschließlich negative Ergebnisse, diese Testung wurde am 17. August wiederholt. Das Ergebnis des Regisseurs wurde dabei zunächst vom Labor als „schwach positiv“ beurteilt, Dornhelm daraufhin sofort isoliert, FFP2-Maskenpflicht im gesamten Büro ausgesprochen. Das gesamte Produktionsbüro wurde sofort desinfiziert und das Büro von Robert Dornhelm abgesperrt.

Am Abend des 19. August lieferte ein zweiter PCR Test Robert Dornhelms ein „klar positives“ Ergebnis, worauf die vorübergehende Schließung aller Büros der MR-Film bis kommenden Dienstag beschlossen wurde. Gestern, Donnerstag, begab sich Dornhelm in stationäre ärztliche Behandlung. Eine neue Pool Testung der Mitarbeiter brachte durchgehend negative Ergebnisse.