Eröffnung Weinherbst, Leute bei Veranstaltung
ORF
ORF
CHRONIK

Weinherbst: Genuss mit Abstand

Wegen der Pandemie gelten beim Weinherbst Niederösterreich, der noch bis Mitte November 2020 dauert, besondere Bedingungen. Es gibt weniger Events, außerdem sind die Veranstaltungen kleiner. Die Geselligkeit soll aber nicht zu kurz kommen, heißt es.

Der 25. Weinherbst Niederösterreich setzt auf Weingenuss mit Abstand. Für die Veranstaltungsreihe gelten heuer gewisse Auflagen, sagte Tourismuslandesrat Jochen Danninger bei der Eröffnung im Schloss Walpersdorf (Bezirk St. Pölten). „Wir haben etwas abgespeckt, es gibt eigene Sicherheitskonzepte, aber es ist einfach wichtig, dass der Weinherbst stattfindet, denn die Veranstaltungsreihe ist in Niederösterreich die ‚fünfte Jahreszeit‘ und nicht mehr wegzudenken.“ Auch bei der Niederösterreich-Werbung ist man froh, dass der Weinherbst mit Sicherheits- und Hygieneauflagen über die Bühne gehen kann, betonte der Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung Michael Duscher. „Wir werden gerade heuer eher die kleinen feinen Veranstaltungen stärker in den Mittelpunkt stellen, zum Beispiel unsere Veranstaltungsreihe ‚Kultur beim Winzer‘, das ist eine Veranstaltungsreihe für 30 bis 40 Leute“, so Duscher.

Von Weingartenwanderung bis Kellergassenfest

Der Weinherbst Niederösterreich 2020 umfasst Veranstaltungen in allen acht Weinbauregionen Niederösterreichs, von der Weingartenwanderung bis zum Kellergassenfest. Winzer und Gastronomen sind heuer besonders gefordert. Spitzengastronom Michael Nährer aus Rassing (Bezirk St. Pölten) ist dennoch optimistisch: „Man macht spezielle Raumaufteilungen, man rückt die Tische auseinander, stellt die Sesseln richtig. Ich glaub, dass der Gast das eigentlich voll akzeptiert. Er hat das gewissermaßen schon ‚inhaliert‘ und weiß wie er sich bewegt. Ich sehe da eigentlich überhaupt keine Probleme mehr.“

Frau mit Dirndl hat Weinglas in der Hand
ORF
Der Jahrgang 2020 soll ein qualitativ guter mit „schöner Aromaausprägung“ sein

Dass die Geselligkeit wegen der Sicherheits- und Hygieneregeln zu kurz kommen könnte, glaubt auch Spitzengastronom Harald Pollak aus Unterretzbach (Bezirk Hollabrunn) nicht. „Man kann ja auch mit einem gewissen Abstand gesellig sein und muss sich nicht immer gleich um den Hals fallen. Ich glaube schon, dass die Runden dann, wenn ein paar Achterl getrunken werden, gesellig und fröhlich sind“, meint Pollak.

Und der Wein, der 2020 gereift ist, wird nicht nur wegen der Coronavirus-Pandemie ein außergewöhnlicher Jahrgang sein. „Ich glaube, wir dürfen uns auf einen sehr guten Jahrgang mit einer schönen Aromaausprägung freuen“, ist Winzerin Veronika Preiß aus Theyern im Traisental (Beirk St. Pölten) überzeugt.