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Chronik

Kritischer Blick auf Schlupflöcher für Vereine

Die orange Ampel stellt Fußballklubs in den betroffenen Bezirken vor finanzielle Probleme, da Zuschauer nicht zugelassen sind. Einige Vereine suchten nach Alternativen, wie etwa Public Viewings mit Bewirtung. Die Bezirkshauptmannschaften warnen aber davor.

Am Freitagvormittag liefen die letzten Vorbereitungen für das Match SC Wieselburg gegen Würmla in der Zweiten Landesliga, das Freitagabend stattfindet. Es ist ein Spiel ohne Publikum, denn der Bezirk Scheibbs ist auf Orange geschaltet. Eigentlich wäre der Plan gewesen, das Spiel in die nahe gelegene Sporthalle zu übertragen. Es hätte also ein Public Viewing mit zugewiesenen Plätzen für maximal 250 Personen – wie dies auch bei Orange erlaubt ist – werden sollen.

In den Sozialen Medien wurde dafür auch schon Werbung gemacht. Doch dies sorgte im Vorfeld des Spiels für Aufregung, wie am Freitag bekannt wurde. Das Match werde nun zwar live gestreamt, die Fans könnten von Zuhause zuschauen, sagte Günther Leichtfried, Präsident des SC Wieselburg, gegenüber noe.ORF.at. „Wir haben uns das deswegen überlegt, weil wir nicht gegen die Lösung des Landes Niederösterreich arbeiten wollten. Wir wollten nicht provozieren, wir wollten nur aufzeigen, dass diese Lösung absurd ist“, so Leichtfried.

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In den Sozialen Medien wurde Werbung für das Public Viewing gemacht

Kronister: „Wir haben strengen Prüfungsmaßstab“

Solche Veranstaltungen müssen von den Bezirkshauptmannschaften bewilligt werden. Diese sehen das Vorhaben allerdings äußerst kritisch und raten nicht zuletzt wegen der hohen Infektionsrate von solchen Veranstaltungen ab, erklärte Josef Kronister, Sprecher der Bezirkshauptleute. „Grundsätzlich ist es so, dass Veranstaltungen ab einer gewissen Größe bewilligungspflichtig sind. Der Veranstalter hat bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft um eine Bewilligung anzusuchen“, so Kronister im Gespräch mit noe.ORF.at.

„Wir haben dann das Konzept genau zu prüfen. Ich kann sagen, dass wir in der jetzigen Situation einen sehr strengen Prüfungsmaßstab anlegen müssen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern.“ Dies könne dazu führen, dass die Veranstaltungen dann also nicht genehmigt werden. Im Fall des SC Wieselburg verzichtete man nach internen Beratungen vor dem Match schließlich darauf.