Elektroschrott
dokumol/ pixabay
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Umwelt

18.300 Tonnen Elektroschrott gesammelt

Weil in alten Geräten wertvolle Rohstoffe stecken, soll Elektroschrott recycelt und auf keinen Fall weggeworfen werden, so der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe. Niederösterreich liegt beim Sammeln mit 18.300 Tonnen pro Jahr an der Spitze.

Nach Bundesländern betrachtet sammeln die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mit jährlich 18.300 Tonnen den meisten Elektroschrott, gefolgt von der Steiermark mit etwas mehr als 17.000 Tonnen. Niedriger liegen die Mengen in Oberösterreich (13.446 Tonnen), Wien (11.455 Tonnen), Tirol (7.499 Tonnen), Kärnten (5.780 Tonnen), Vorarlberg (5.186 Tonnen), Salzburg (5.022 Tonnen) und Burgenland (2.714 Tonnen). Laut Abfallwirtschaftsbericht 2020 wurden zuletzt in den heimischen Haushalten 115.000 Tonnen Elektroaltgeräte getrennt gesammelt – jährlich werden jedoch rund doppelt so viele Tonnen in den Verkehr gebracht.

Viele wertvolle Rohstoffe gehen verloren

Die heimischen Entsorgungsbetriebe warnen davor, dass durch fehlendes Recycling von Elektroschrott viele Rohstoffe verloren gehen. „In alten Elektrogeräten verstecken sich wertvolle Rohstoffe wie Eisen, Aluminium, Kupfer und Gold, die recycelt werden können“, so die Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe, Gaby Jüly.

„Dafür muss Elektroschrott unbedingt in den entsprechenden Sammelstellen entsorgt werden und darf auf keinen Fall im Restmüll landen“, sagte die Branchenvertreterin. In den nächsten zehn Jahren soll laut aktueller Prognose des „Global E-Waste Monitors“ die Menge des Elektroschrotts (u.a. Smartphones, Bildschirme oder Kühlschränke) weltweit von 53,6 Millionen Tonnen auf 74 Millionen Tonnen pro Jahr steigen. Gründe für die steigenden Elektroschrottzahlen sind nach Angaben des Verbandes die hohe Konsumbereitschaft, die kurze Produktlebensdauer sowie die fehlenden Reparaturmöglichkeiten.

Für die Erstbehandlung bis hin zum Recycling von Elektroaltgeräten stehen in Österreich derzeit etwa 40 Anlagen zur Verfügung. Dort werden die komplexen Materialien getrennt und zurück in den Rohstoffkreislauf gebracht. Daraus entstehen dann wieder neue Smartphones, Bildschirme oder Kühlschränke, so der Verband.

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Auch wenn Geräte nicht mehr funktionieren, so stecken in ihnen noch viele wertvolle Rohstoffe

Österreich beim Sammeln im europäischen Spitzenfeld

2019 wurden um 14 Prozent mehr Elektroaltgeräte gesammelt als im Jahr davor. Die seit dem Vorjahr von 45 auf 65 Prozent erhöhte EU-Sammelquote wurde mit 62 Prozent knapp verfehlt, Österreich liege aber im europäischen Spitzenfeld, gaben die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria und die ARGE Österreichischer Abfallwirtschaftsverbände bekannt.

Bei den Batterien wurde die EU-Quote von 45 Prozent erfüllt – die Zahl der gesammelten Gerätealtbatterien stieg um fünf Prozent auf 2.400 Tonnen. Handlungsbedarf gebe es bei Lithium-Ionen-Akkus, wegen der erhöhten Brandgefahr und auch den darin enthaltenen Wertstoffen.

Das Erfüllen der EU-Quoten werde immer schwieriger, heißt es von den Verbänden. Die Lebensdauer von vielen Elektroaltgeräten, zu denen beispielsweise auch Photovoltaik-Module gehören, liege deutlich höher als die derzeit für die Quotenberechnung herangezogene durchschnittlich in Verkehr gebrachte Masse der vorangegangenen drei Jahre. Lithium-Ionen-Akkus etwa hielten zwischen fünf und sieben Jahren.