Zwettl
APA/CHRISTOPHER ECKL
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Coronavirus

Lockdown: Vorweihnachtliche Stille

Der Lockdown, der seit Mitternacht gilt, ist am Dienstag in Niederösterreich deutlich zu spüren gewesen. In vielen Städten herrschte so etwas wie die Ruhe nach dem Sturm. Auf den Straßen waren weniger Autos unterwegs, vereinzelt kam es zu Verstößen.

Dienstagvormittag in Zwettl: Wo am Vortag noch Menschentrauben und Autokolonnen regiert hatten, waren wenige Stunden nach dem Inkrafttreten des Corona-bedingten Lockdowns großteils verwaiste Gehsteige und Parkplätze zu sehen. Auch die Betreuungsangebote in den beiden Kindergärten wurden augenscheinlich nur wenig in Anspruch genommen, berichtete Christopher Eckl von der Austria Presse Agentur (APA).

Sowohl Haupt- als auch Dreifaltigkeitsplatz – sonst beliebte Treffpunkte – präsentierten sich fast menschenleer. Hie und da kam es dann doch zu Zufallstreffen und kurzen Gesprächen von meist älteren Einheimischen, die einen Spaziergang machten. Diese sind auch während des Lockdowns erlaubt – mehr dazu in Die neuen Regeln im Überblick. Im Mittelpunkt stand naturgemäß das Thema Nummer eins in diesen Tagen. „Wie geht’s denn dir mit dem Corona?“, lautete der Tenor.

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Zwettl
APA/CHRISTOPHER ECKL
In Zwettl herrschte auf den Gehsteigen Dienstagvormittag gähnende Leere, die Geschäfte waren geschlossen
Zwettl
APA/CHRISTOPHER ECKL
Sowohl der Haupt- als auch der Dreifaltigkeitsplatz – sonst beliebte Treffpunkte der Einheimischen – präsentierten sich fast menschenleer
Westautobahn bei Pöchlarn
ORF/Helmut Muttenthaler
Auf der Westautobahn waren fast ausschließlich Lkw und Busse unterwegs
Spaziergang an der Donaulände in Zwentendorf an der Donau
ORF/Astrid Nentwich
Einige nutzten den trüben Herbsttag für einen Spaziergang, wie hier an der Donau
eine Straßenkreuzung in Ybbs
ORF/Helmut Muttenthaler
Auch in Ybbs an der Donau waren nur wenige Bewohner auf den Straßen unterwegs
Bahnhof in Ybbs
ORF/Helmut Muttenthaler
Am Bahnhof Ybbs an der Donau fiel das Gedränge im Morgenverkehr aus

Fast alle Geschäfte geschlossen

Im Gegensatz zum Montag herrschte auch in und vor Supermärkten so etwas wie vorweihnachtliche Bedächtigkeit. Lebensmittelgeschäfte dürfen – um eine Grundversorgung zu gewährleisten – während des Lockdowns offen bleiben, sowie auch Banken, die Post, der Gesundheitsbereich, der Agrar- und Tierfutterhandel, Tankstellen, Handyshops, Trafiken, Abfallentsorger, Putzereien und Fahrrad- sowie Kfz-Werkstätten. Die Öffnungszeiten bleiben auf 6.00 bis 19.00 Uhr limitiert.

In den Einkaufs- und Fachmarktzentren waren hingegen fast alle Geschäfte geschlossen. Vor einem Baumarkt, in dem etwa 24 Stunden zuvor reihenweise Weihnachtsbeleuchtung und Werkzeug über den Ladentisch gereicht worden waren, erinnerte nur noch Musik aus einer Lautsprecheranlage an den überbordenden Kundenandrang vor dem Lockdown.

Partys und keine Maske: Vereinzelt Anzeigen

Die vielen geschlossenen Betriebe waren am Dienstag auch beim Verkehrsaufkommen zu spüren. Auf der Westautobahn (A1) waren vor allem Lkw zu sehen, Autos deutlich seltener als gewohnt. Die täglichen Staus bzw. Verzögerungen vor allem auf den Straßen rund um Wien fielen aus, Busse und Schwerfahrzeuge, die im Auftrag von Unternehmen unterwegs waren, hatten die Fahrbahnen für sich. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln gab es im Morgenverkehr kein Gedränge.

Laut Polizei wurden die neuen Regeln weitgehend eingehalten. Am ersten Tag des Lockdowns sei es nur zu etwa einem dutzend Anzeigen gekommen, teilte Polizeisprecher Johann Baumschlager mit. Die Betroffenen hätten u.a. die Abstände bzw. die Maskenpflicht nicht eingehalten, zudem seien auch Garagenpartys gefeiert worden. Für die nächsten Wochen kündigte die Polizei weiterhin strenge Kontrollen an.