Bankenschließfächer
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Chronik

Banken betonen Sicherheit von Schließfächern

Nach den Schließfach-Coups betonte die Raiffeisenbank am Dienstag, dass die Einbrüche nur mit „viel krimineller Energie“ möglich waren und rät zur Sicherung per Fingerabdruck. Von Seiten der Bank Austria hieß es, dass die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt wurden.

Die Bank Austria stellte Dienstagabend klar, dass entgegen mancher Gerüchte nur eine einzige Filiale ihres Konzerns betroffen war, nämlich wie berichtet eine Zweigstelle in Klosterneuburg (Bezirk Tulln). Die Safe-Anlagen in weiteren Filialen der Gruppe seien von den Einbrüchen verschont geblieben, versicherte der Bank-Sprecher am Dienstag auf Anfrage der Austria Presse Agentur.

Die entsprechenden Sicherheitsüberprüfungen seien bereits abgeschlossen. Anderslautende Auskünfte oder Berichte, wonach möglicherweise doch mehrere Filialen betroffen sein könnten, weise man zurück. Die Sicherheitsvorkehrungen seien verstärkt worden.

Raiffeisen rät zu Sicherung per Fingerabdruck

Weiters waren zwei Filialen der Raiffeisen-Gruppe betroffen, und zwar die Raiffeisen Regionalbank in Mödling und eine Raiffeisen-Filiale in der Wiener Muthgasse. Heinz Friedl, der Sicherheitsbeauftragte der Raiffeisen Landesbank Wien NÖ, bestätigte gegenüber noe.ORF.at, dass die betroffenen Filialen mit einem elektronischen Sicherheitssystem ausgestattet waren. „Der Knackpunkt bei solchen Anlagen ist die Zugangsberechtigung und wie sie gewährleistet wird. Hier ist die derzeit absolut sicherste Form, wenn der Kunde eine Karte hat und als zweiten Faktor seinen Finger verwendet, also einen Fingerprint. Der ist unverwechselbar, ist immer dabei und kann von keinem potenziellen Täter ausgespäht werden.“

Fingerabdruck
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Moderne Schließfächer lassen sich nur öffnen, wenn man seine Identität anhand des hinterlegten Fingerabdrucks bestätigt

Der Zutritt mithilfe des Fingerabdrucks war laut Friedl in den beiden betroffenen Raiffeisenfilialen nicht nötig. Allerdings seien spezielle Karten notwendig gewesen, um sich Zutritt zu verschaffen. Viele Kundinnen und Kunden von Raiffeisenbanken sind Friedl zufolge mittlerweile auf ein Kombinationssystem aus Chipkarte und Fingerprint umgestiegen und dazu würde man den Kunden, die ein Schließfach besitzen, auch weiterhin raten. Allerdings ist das System noch nicht in allen Banken verfügbar.

Banken mit verunsicherten Kunden konfrontiert

Die Verunsicherung bei Kundinnen und Kunden dürfte nach den Vorfällen jedenfalls groß sein. Nach dem Bekanntwerden des Coups in der vergangenen Woche gelte es jetzt, die Verunsicherung zu nehmen, heißt es. Friedl betont im Gespräch mit noe.ORF.at, dass die Sicherheit von Bankschließfächern in der Vergangenheit sogar gestiegen sei.

„Es bedarf einer hohen kriminellen Energie und einer aufwendigen Vorbereitung der Täter, um an die Fächer heranzukommen und es wird immer schwerer, dass das auch tatsächlich gelingt“, so Friedl. Dem Sicherheitsbeauftragten zufolge sei es immer noch besser, seine Wertgegenstände in der Bank zu lagern als zu Hause. „Zuhause gibt es bekanntlich keine Sicherheit – denken Sie an Alarmanlagen, die nicht direkt mit der Polizei verbunden sind oder an ganze Tresore, die Täter aus der Wohnung tragen können. Die Bank ist immer noch der sicherere Ort.“

Seitens der Polizei gibt man sich was Details der Überfälle betrifft weiterhin zugeknöpft. Gegen Ende der Woche sollen weiter Details sowie die Schadenssumme bekanntgegeben werden, hieß es am Dienstag. Die Fahndung nach den Tätern läuft weiterhin.