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Tourismus

Hoffnung auf Skifahren zu Weihnachten

Das Thema Skifahren zu Weihnachten wird derzeit international heiß diskutiert. In Niederösterreich geht man von einer Öffnung aus, wenn es die Infektionszahlen zulassen auch noch vor Weihnachten. Die Skigebiete stehen in den Startlöchern.

Auf dem Hochkar laufen die Vorbereitungen auf die nahende Wintersaison auf Hochtouren. In die Vorfreude mischt sich zusehends auch Unsicherheit, denn es ist nach wie vor unklar, wann begonnen werden kann. „Man hängt ein wenig in der Luft und kann nur auf die nächsten Lockerungen warten. Die aktuelle Verordnung gilt bis 6. Dezember, wir wissen noch nicht, wie es dann am 7. Dezember weitergeht“, sagte Andreas Buder, der Geschäftsführer der Hochkar Bergbahnen.

Er wünscht sich in der aktuellen Debatte weiters mehr Differenzierung zwischen den einzelnen Skigebieten. Das Hochkar etwa habe ganz andere Voraussetzungen als größere Skigebiete im Westen Österreichs. „Wir sind bekannt als Familienskigebiet, haben keine Gondeln und mehrere Zugänge zu den Pisten: Uns kann man nicht vergleichen mit den Apres-Ski-Palästen, die es andernorts gibt. Skifahren als das pauschal Böse darzustellen halte ich nicht für richtig“, so Buder.

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Auch auf dem Hochkar heißt es warten auf den Beginn der Skisaison

Eine verkürzte oder gar abgesagte Skisaison würde die Branche schwer treffen. „Die zeitlichen Eingrenzungen sind für uns schon sehr schwer auszugleichen. Ich denke da vor allem an unsere Mitarbeiter, die täglich auf unseren Anruf warten, wann sie endlich an ihren gewohnten Arbeitsplatz zurückkehren können. Das stellt uns vor große Herausforderungen und ist eigentlich das Schlimmste an der Situation,“ sagte Johannes Putz, Gastronom und Inhaber des Skiverleihs auf dem Hochkar.

Auch seitens des Landes hieß es, dass man fest von einer Öffnung ausgehe. Man habe sich monatelang vorbereitet. „Wir haben eine Taskforce ,Sicher rausgehen’, wo sich alle Skigebiete beteiligen. Hier wurden Sicherheits- und Hygienekonzepte erarbeitet, und es gibt Covid-19-Beauftragte“, sagte Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) im Interview mit noe.ORF.at.

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Das Land geht fest von einer Öffnung der Skigebiete im Winter aus

Auf ein konkretes Öffnungsdatum wollte er sich nicht festlegen. „Wir sind vorbereitet, wenn es die Infektionszahlen zulassen“, so Danninger. Auf die Frage, ob eine Öffnung vor Weihnachten angestrebt werde, meinte er: „Für uns ist die Saison zwischen Weihnachten und dem 6. Jänner eine sehr, sehr wichtige. Hier erwirtschaften wir circa ein Drittel unseres Umsatzes, und daher ist es schon wichtig, dass das Skifahren in dieser Zeit ermöglicht wird.“

„Wirtschaftlich gute Voraussetzungen“ für Saison

Eine Öffnung würde sich auch in der vorherrschenden Situation rentieren, sgte der Tourismus- und Wirtschaftslandesrat. „Wir haben in Niederösterreich eine andere Situation als im Westen Österreichs, da im Winter 70 Prozent unserer Gäste aus dem Inland kommen. Ganz besonders wichtig sind die Gäste aus Niederösterreich selbst, aber auch aus Wien“, so Danninger zu noe.ORF.at. „Ich gehe nicht davon aus, dass man derzeit langfristig einen Skiurlaub plant, sondern eher tageweise Ski fahren geht. Darum glaube ich, dass wir auch wirtschaftlich gute Voraussetzungen haben, dass es eine möglichst erfolgreiche Saison werden kann.“

Ministerin Köstinger: „Werden Entscheidungen in Österreich selber treffen“

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) geht davon aus, dass durch behutsame Öffnungsschritte, Massentests und Sicherheitskonzepte in den Skigebieten die Wintersaison funktionieren kann.

Angesprochen auf die Warnungen und Appelle aus anderen Ländern verwies Danninger einmal mehr auf die „Sicherheitskonzepte, die wir wirklich hochprofessionell erarbeitet haben.“ Er fügte außerdem hinzu: „Ich habe ehrlicherweise kein Verständnis, wenn sich andere Länder in unsere Sachen einmischen. Ich mische mich ja auch nicht in die Angelegenheiten von Italien oder Deutschland ein. Wir sind bestens vorbereitet.“