Insgesamt waren 1.519.417 Personen in Niederösterreich berechtigt, am kostenlosen Massentest teilzunehmen. 37,8 Prozent davon nahmen das Angebot in Anspruch. In dieser Statistik sind bereits die fast 31.000 Tests bei Kindergarten- und Schulpersonal sowie bei der Polizei enthalten, die vergangene Woche durchgeführt wurden.
Massentest in Niederösterreich
Aktuelle Informationen zu den Registrierungen und Testungen finden Sie unter www.testung.at/dashboard.
834 Schnelltests brachten ein positives Ergebnis, das nun mit einer PCR-Untersuchung in einer bestehenden Drive-in-Station überprüft werden muss. Nach Angaben eines Sprechers von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wurden 162 Antigentests bis Sonntagabend bereits überprüft. Bei 106 bestätigte der PCR-Test das positive Ergebnis, 56 stellten sich als negativ heraus.
Der Sprecher hielt in diesem Zusammenhang fest, dass es sich um einen „laufenden Prozess, der sich ständig entwickelt“ handeln würde. Für Montag wurde ein erneuter Zwischenstand in Aussicht gestellt. Ein Gesamtüberblick werde allerdings wohl erst am Dienstag vorliegen.
Pernkopf: „Kräftiges Zeichen im Kampf gegen Pandemie“
Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) zog am Sonntagabend eine zufriedene Bilanz über das Testwochenende. „Fast 600.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher haben sich am dritten Adventwochenende im Interesse der eigenen Gesundheit und auch zum Schutz ihrer Mitmenschen testen lassen. Damit wurde ein wichtiger Beitrag geleistet, die Infektionsketten zu brechen.“ Pernkopf wertete die Teilnahmequote – mehr als ein Drittel der Bevölkerung hatte einen Abstrich durchführen lassen – als „kräftiges Zeichen im Kampf gegen die Pandemie“.
20.000 Personen waren am Wochenende in Niederösterreich im Einsatz, um die Flächentestung abzuwickeln. Die Organisation lag bei den Gemeinden, die wiederum von Feuerwehr, Rotes Kreuz, Samariterbund, Zivilschutzverband, dem Bundesheer und weiteren Freiwilligen unterstützt wurden. An den Stationen in den Fachhochschulen St. Pölten und Wiener Neustadt führten Studierende, die im Gesundheitsbereich ausgebildet werden, Schnelltests durch.
Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig verwies darauf, dass es vorrangiges Ziel der Testung gewesen sei, all jene „herauszufischen, die das Virus weitertragen können“. Mit dem Massentest sei ein Beitrag geleistet worden, mehr Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Königsberger-Ludwig hob darüber hinaus die Bedeutung des Contact Tracing hervor. Sie sprach von einem „Erfolgsrezept, das man weiter fortsetzen werde“ und appellierte an die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten.
Der Geschäftsführer von 144 Notruf Niederösterreich, Christof Constantin Chwojka, betonte, dass 70 Prozent der positiven Schnelltests bei einem PCR-Test bestätigt wurden. In Spitzenzeiten seien am Wochenende 850 Tests pro Minute „durch unsere Systeme geschleust“ worden. Lange Wartezeiten seien an allen Teststationen ausgeblieben. Der Präsident des niederösterreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl, sprach von einem „beispiellosen Wochenende, das aufgezeigt hat, dass unsere Gemeinden mit den lokalen Einheiten und den vielen Freiwilligen der entscheidende Faktor in der Umsetzung eines solchen Mammutprojekts sind.“
22 Positive in St. Pölten, acht in Wiener Neustadt
In den beiden größten Städten Niederösterreichs blieb die Zahl der positiven Tests im niedrigen Bereich. Aus der Statutarstadt St. Pölten vermeldete das Dashboard von Notruf Niederösterreich am Sonntagabend 22 Fälle, in Wiener Neustadt wurden nach Angaben des Rathauses von Sonntagnachmittag acht gezählt.
Während die Untersuchungen in St. Pölten am Sonntagabend abgeschlossen wurden, gehen sie in Wiener Neustadt noch zwei Tage weiter. Eine Online-Vormerkung sei nun nicht mehr nötig, wurde in einer Aussendung betont. „Jetzt gilt es, dass sich bis Dienstag noch so viele Menschen wie möglich testen lassen, damit wir dadurch Infektionsketten durchbrechen und symptomlos Infizierte aufdecken können“, sagte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP).
Geringe Beteiligung bei Massentest in Wien
Während in Tirol und Vorarlberg die Massentests bereits beendet waren, bestand in den übrigen sieben Bundesländern noch die Möglichkeit, an der Aktion teilzunehmen. Der Andrang an den Teststationen war sehr unterschiedlich. In Wien blieben die Massen zuhause, nur etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung ließen sich gratis auf das Virus testen. Die Kapazitäten waren auf eine Teilnehmerquote von bis zu 60 Prozent oder 1,2 Millionen Menschen ausgelegt – mehr dazu in wien.ORF.at.
Nach dem Tiroler Vorstoß, die Massentests dauerhaft und kostenlos anzubieten, erwägt auch Salzburgs Politik, die freiwilligen Tests zu verlängern – auch angesichts der bisher laut Experten eher geringen Beteiligung. Von den gekauften Kits seien noch viele übrig, heißt es – mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Mehr Neuinfektionen als Genesene in Niederösterreich
Die Zahl der Personen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, stieg von Samstag auf Sonntag in Niederösterreich um 465, 408 Personen sind in diesem Zeitraum wieder genesen. Damit sind aktuell 11.833 Personen im Bundesland mit dem Coronavirus infiziert. Neun Personen starben seit Samstag mit dem Coronavirus, damit stieg die Zahl der CoV-Todesopfer auf 656.
In den Spitälern in Niederösterreich entspannt sich die Situation unterdessen nach wie vor langsam. 471 CoV-Infizierte müssen im Krankenhaus behandelt werden, 83 davon auf einer Intensivstation – mehr dazu in Die Lage in Niederösterreich.