Chronik

Bande hatte es auf Sattelaufleger abgesehen

Eine fünfköpfige Bande soll ab Dezember 2018 vorrangig in Wien und Niederösterreich abgestellte Sattelaufleger samt Ladung gestohlen haben. Bei insgesamt sieben registrierten Vorfällen entstand laut Polizei ein Schaden von etwa 428.000 Euro.

Die fünf Tatverdächtigen im Alter zwischen 44 und 65 Jahren operierten seit Dezember 2018 von Ungarn aus, berichtete die Landespolizeidirektion am Mittwoch. Ihr Ziel waren Sattelaufleger, die großteils auf Firmengeländen unter anderem in Laxenburg (Bezirk Mödling), Guntramsdorf (Bezirk Mödling), Wien und Bruck an der Leitha abgestellt waren. Mit einer Zugmaschine fuhren sie auf die Firmenareale und stahlen in der Nacht die Sattelaufleger.

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 Diebsbande Sattelaufleger
LPD NÖ
Die Bande soll abgestellte Sattelaufleger samt Ladung gestohlen haben
 Diebsbande Sattelaufleger
LPD NÖ
Beute der Lkw Bande, Baustahl
Landespolizeidirektion

Diebe hatten besondere Schwäche für Süßes

Das Quintett schlug nach Angaben der Polizei auch tagsüber zu. Dabei war ein Lkw-Lenker zu einer Firma geschickt worden, wo den Beschuldigten die Ware „im guten Glauben“ aufgeladen wurde, wie es in einer Aussendung hieß. Die gestohlenen Güter sollen generell bis zum Verkauf auf verschiedenen Lagerplätzen in Ungarn und in der Slowakei gebunkert worden sein.

Als Diebesgut gelten Bekleidung, aber etwa auch 712 Stück Kugelgriller. Eine besondere Schwäche dürften die Männer für Süßes gehabt haben. In Bruck a. d. Leitha wurden einem Unternehmen am 3. Oktober 2019 insgesamt 42 Paletten Schokolade herausgelockt. In der Nacht auf den 19. Dezember 2019 kam es schließlich zum Diebstahl eines mit 33 Paletten – oder knapp 160.000 Stück – Schwedenbomben beladenen Sattelauflegers – mehr dazu in Diebe stahlen 160.000 Schwedenbomben (noe.ORF.at; 19.12.2019).

Vier Personen in Haft

Festnahmen gab es in der Causa bereits am 19. und 20. Mai. Die Handschellen klickten an diesen beiden Tagen in Schwechat (Bezirk Bruck a. d. Leitha) für ungarische Staatsbürger im Alter von 44, 55 und 64 Jahren. Das Trio wurde mittlerweile – teils nicht rechtskräftig und teilweise bedingt – am Landesgericht Wiener Neustadt zu Haftstrafen von zwei bis drei Jahren verurteilt.

Das Urteil gegen einen 51-jährigen Rumänen war ausständig. Nach einem weiteren Mitglied der Bande, einem 45 Jahre alten ungarischen Staatsbürger, wird noch gefahndet. Kriminell unterwegs gewesen sein sollen die Beschuldigten aber nicht nur in Österreich. Ermittlungen werden laut Polizei auch in Ungarn und Deutschland geführt.