Volle Parkplätze, verstaute Anfahrten und lange Schlangen beim Lift – das war am Freitag die Situation auf dem Semmering. Trotz erhöhter Präsenz der Exekutive, entsprechenden Durchsagen und Schildern wurden die Abstandsregeln am Freitag nicht immer eingehalten, informierte die Gemeinde. Laut Alpinpolizei ereigneten sich auf den stark frequentierten Rodelwiesen zudem vier Unfälle mit Verletzten.
Ab Samstag soll es anders ausschauen, die Gemeinde reagierte schnell und informierte in der Früh über die neuen Regelungen. Nun gilt die Maskenpflicht bereits ab dem Aufgang zur Kassa, und es gibt mehr Korridore sowie Abstandsanzeiger im Anstellbereich.
„Es ist für uns nicht möglich zu beurteilen, wer in einem gemeinsamen Haushalt lebt. So wie gestern konnte es nicht weitergehen", so Bürgermeister Hermann Doppelreiter (ÖVP). „Daher haben wir in der Früh 250 Sperrgitter aufgestellt, die es uns ermöglichen, nur eine bestimmte Personenanzahl in die Areale einzulassen. Die Rodelwiese auf der Panhanswiese wird heute bewirtschaftet. Wir werden kontrollieren, wer das Areal betritt.“
Appell: Parken nur auf offiziellen Stellplätzen
Aufgrund der Covid-19-Bestimmungen reduzierten die Seilbahnen ihre maximale Gästeanzahl um mehr als die Hälfte, Tickets müssen im Vorhinein online gekauft werden. Zutritt zu den Skigebieten und den Parkplätzen gibt es nur mit einem gültigen Ticket. „Dieses Konzept der Kontingentierung funktioniert, wird jedoch durch das wilde Parken entlang der Landesstraße unmittelbar nach der Landesgrenze in der Steiermark ausgehebelt. Ich fordere die Exekutive auf, verstärktes Augenmerk auf die Verkehrssicherheit in diesen Bereichen zu legen“, so Bürgermeister Doppelreiter.
Sollten die am Samstag gesetzten Maßnahmen nicht fruchten, werde man weitere Schritte setzen, so der Bürgermeister. „Unser wichtigster Appell lautet, ausschließlich Stellplätze auf den offiziellen Parkplätzen zu nutzen und nicht einfach wild zu parken“, sagte er.
Neue Maßnahmen möglich
Am Samstagabend hieß es seitens der Gemeinde, dass die neuen Maßnahmen großteils funktioniert hätten. „Die Abstände vor der Kabinenbahn haben sich verbessert“, sagte Bürgermeister Doppelreiter. Schwieriger ist die Situation bei den Rodlerinnen und Rodlern, die dafür kein Ticket brauchen. Eine Rodelwiese wurde bereits in der Nacht auf Sonntag gesperrt. „Da ist kein Zutritt mehr möglich. Das hat heute funktioniert“, so Doppelreiter am Abend gegenüber noe.ORF.at.
Bei der anderen Rodelwiese seien zwar am Samstag deutlich weniger Menschen eingelassen worden, „beim Anstellen vor dem Zutritt bilden sich aber immer wieder größere Menschenschlangen“, sagte der Bürgermeister. Polizei- und Securitykräfte würden hier Abstands- und Maskenregeln kontrollieren.
Dennoch – „dass der Zustrom in den nächsten Tagen noch größer werden wird, ist uns bewusst. Die Ferien haben erst begonnen.“ Deshalb wollen die Verantwortlichen am Samstagabend beraten, ob eine weitere Verschärfung notwendig ist. „Eine Schließung der Rodelwiese steht im Raum“, sagte der Bürgermeister.