Der Andrang auf den Semmering war in den vergangenen Tagen enorm. Immer wieder kam es beim Ansturm der Skigäste zu Staus. Was es am Sonntag nicht mehr gab, waren Menschenmassen auf der Rodelwiese – diese wurde am Samstag gesperrt. Zu groß war in den Tagen davor das Gedränge gewesen, zu klein die Abstände – mehr dazu in Gemeinde sperrt Semmering für Rodler (noe.ORF.at; 26.12.2020).
Lange Schlangen vor den Liften
Die Anzahl der Tagestickets wurde von 2.000 auf 600 reduziert. Warum es dennoch zu langen Schlangen vor den Skiliften kam, erklärt Semmerings Bürgermeister Hermann Doppelreiter im Gespräch mit noe.ORF.at so: „Die Kapazität in den Gondeln wurde coronabedingt von acht auf vier Personen reduziert. Damit ist die Beförderung langsamer und es kann zu Wartezeiten kommen.“
Ungeachtet dessen liefen die Vorbereitungen auf den Ski-Weltcup am Sonntag weiter. Um eine Vermischung der Tagesskigäste mit den Athletinnen zu verhindern, werden die Gondeln an den Renntagen für die Läuferinnen reserviert sein, bestätigt Weltcup-Organisator Franz Steiner. „Skifahren ist für die Tagesgäste nur am Westhang möglich. Dadurch kann es zu keinen Kollisionen kommen.“
Rekordsiegerin Shiffrin als große Gejagte
Es gibt aber auch etwas, das bislang gar keine Probleme macht: Die Piste ist seit Wochen in perfektem Zustand. Allerdings sind für den Riesentorlauf am Montag Sturmböen vorhergesagt. Deshalb sorgte das Team um Rennleiter Anton Zuser bereits vor. „Wir haben einen Reservestart eingerichtet, der etwa fünf Tore unter dem Originalstart beginnt. Dort sollte uns der Sturm nicht treffen.“
Sportlich werden heuer wieder alle Augen auf Mikaela Shiffrin gerichtet sein. Vier Mal stand die US-Amerikanerin am Semmering schon ganz oben – öfter als jede andere Läuferin. Auch heuer gehört sie wieder zu den großen Favoritinnen, gemeinsam mit der Slowakin Petra Vlhova, der Schweizerin Michelle Gisin sowie den beiden Italienerinnen Federica Brignone und Marta Bassino.
ÖSV-Damen hoffen auf Heimvorteil
Im Kampf um die Podestplätze wollen aber auch die Österreicherinnen ein gewichtiges Wort mitreden. Die größte Hoffnung ist dabei Katharina Liensberger. Im Riesentorlauf gehört auch Stephanie Brunner zu den Kandidatinnen auf einen Spitzenplatz. Aus niederösterreichischer Sicht wollen Katharina Huber und Katharina Gallhuber bei ihren Heimrennen überraschen.
Eröffnet wird das 25-jährige Weltcup-Jubiläum am Montag mit dem Riesentorlauf. Start zum ersten Durchgang ist um 10.00 Uhr, die Entscheidung fällt ab 13.00 Uhr. Am Dienstag geht es dann um den Sieg im Nachtslalom (15.15 bzw. 18.30 Uhr). Das Rennprogramm ist damit praktisch das einzige, das sich in diesem besonderen Jubiläumsjahr nicht verändert hat.