Kroatien Erdbeben Hilfe Ausräumen
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Chronik

Mobile Häuser und Kleider für Erdbebenopfer

Nach dem schweren Erdbeben in Kroatien laufen die Aufräumungsarbeiten. Mehr als 800 Soldaten sind im Einsatz, das Rote Kreuz verteilte 130 Tonnen Lebensmittel. Hilfe kommt auch aus Niederösterreich.

Bereits um 4.00 Uhr am Sonntag überquerte der Feuerwehrtransport mit fünf Containern die slowenisch-kroatischen Grenze. Das Motto: „Wer schnell hilft, hilft doppelt.“ Unter Federführung des Innenministeriums lieferten deshalb Feuerwehren aus Niederösterreich und der Steiermark den Erdbebenopfern innerhalb kürzester Zeit 82 Wohncontainer.

„Innerhalb von 18 Stunden wurden die ersten Container hier abgeladen und an die Bevölkerung übergeben“, sagt Josef Huber, Bezirksfeuerkommandant aus Neunkirchen. Die Hilfe wird auch dringend benötigt, schließlich wurden durch das Erdbeben vergangene Woche etwa 2.000 Gebäude zerstört oder unbewohnbar. Mehr als 600 Personen mussten in Schulen oder Turnsälen untergebracht werden.

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Die Feuerwehr lieferte 82 Wohncontainer

„Ich finde keine Worte“

Nach Kroatien wurden aber nicht nur Container, sondern auch andere wichtige Hilfsgüter, die gerade im Winter gebraucht werden, geliefert, schildert Huber, der die Hilfe vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich leitet: „Wir haben auch Heizelemente und Strahler gebracht, damit man die Container und Häuser provisorisch beheizen kann.“ Zudem wurden 470 Feldbetten von Niederösterreich in das Hilfsgebiet transportiert.

Vom Erdbeben am stärksten betroffen ist das Dorf Majske Poljane, das auch fünf der sieben Todesopfer zu beklagen hat. Viele Häuser wurden im Ort völlig unbewohnbar, die ersten Wohncontainer aus Österreich sind hier bereits im Einsatz. „Ich finde nicht die Worte, um sagen zu können, wie dankbar und glücklich ich bin“, erzählt Bewohner Josip Muza, „denn bisher habe ich im Auto geschlafen, und jeder weiß, wie beengt das dort ist. Andererseits sind wir mit den Nerven am Ende.“

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Statt am Campingplatz kommen diese mobilen Häuser nun im Erdbebengebiet zum Einsatz

30 Autos voll mit Kleidung

Die Hilfsbereitschaft war allerdings auch innerhalb der kroatischen Bevölkerung groß. Dazu zählt die Lieferung von mobilen Häusern, die sonst an Campingplätzen verwendet werden und von Michael Markota, einem österreichischen Unternehmer mit kroatischen Wurzeln, organisiert wurde. Gleichzeitig organisierte Markota auch eine Spendensammlung für Kleidung: „Die Leute sind massenweise gekommen. Wir haben 30 große Kombis gesammelt mit Kleidung, die wir vorher sortiert haben, ob sie brauchbar und sauber sind für die Bewohner.“

Laut den lokalen Behörden werden derzeit weniger Lebensmittel, sehr wohl aber Gummistiefeln und Regenmäntel benötigt. Der Grund dafür ist das sehr wechselhafte Wetter in den Erdbebengebieten – mehr dazu in Erdbeben in Kroatien: Mehr als 1.000 Gebäude komplett zerstört (news.ORF.at; 30.12.2020).