Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Lage am Arbeitsmarkt weiter herausfordernd

Seit über zehn Monaten bestimmt die Krise die Lage am Arbeitsmarkt. In Österreich gab es im Dezember mehr als 500.000 Arbeitslose. Zwar war der Anstieg in Niederösterreich im Bundesländervergleich am geringsten, dennoch stiegen auch hier die Zahlen.

Im Dezember waren inklusive Schulungsteilnehmer in Niederösterreich 78.662 Personen arbeitslos gemeldet, das sind um 15,1 Prozent mehr Personen als im Dezember 2019. „Das ist seit dem Höchststand im April der geringste Anstieg im abgelaufenen Jahr“, sagte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) am Montag in einer Aussendung. Dennoch sei die Lage weiterhin herausfordernd. Er wolle nun verstärkt auf Umschulungen und Weiterbildungen setzen. "Dafür haben wir gemeinsam mit dem AMS ein 69-Millionen-Euro-Paket an Maßnahmen geschnürt“, so Eichtinger weiter.

„Mit den Lockerungen im Sommer hat die Erholung der Wirtschaft an Fahrt gewonnen. Die neuerlichen Einschränkungen bremsen den Erholungsprozess deutlich und wirken sich unmittelbar auf den Arbeitsmarkt aus", betonte Sven Hergovich, Geschäftsführer des AMS Niederösterreich.

Trotzdem sei es gelungen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit Ende Dezember österreichweit am geringsten von allen Bundesländern zu halten. „Wir verzeichnen auch bei den Älteren (50 plus) und bei den arbeitslosen Ausländern zur Zeit den geringsten Anstieg“, so Hergovich.

Frauen von Arbeitslosigkeit besonders betroffen

Nach Altersgruppen gab es in Niederösterreich bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) Ende Dezember im Jahresvergleich einen Anstieg um 19,7 Prozent und bei den Älteren (50 plus) einen Anstieg von 15,4 Prozent. Den geringsten Anstieg gab es bei den Jugendlichen (15,0 Prozent oder 875). Auffallend ist der höhere Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen (plus 22,3 Prozent), während er bei den Männern 14,4 Prozent beträgt.

Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr sowohl in der Beherbergung und Gastronomie (plus 2.162) und im Handel (plus 2.161), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt plus 1.406) sowie in der Warenherstellung (plus 941).

Weniger offene Stellen zur Besetzung

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit nach wie vor in allen Bezirken in Niederösterreich. Am deutlichsten war die Zunahme in Waidhofen/Ybbs (plus 32,4 Prozent), in Mödling (plus 27,0 Prozent) und in Schwechat (plus 25,0 Prozent). Hingegen am niedrigsten war der Anstieg der Arbeitslosigkeit laut Aussendung in Gmünd (plus 9,2 Prozent) bzw. in Zwettl (plus 9,6 Prozent).

Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt zeigt sich auch weiterhin am Stellenmarkt: Die niederösterreichischen Betriebe meldeten dem AMS Niederösterreich im Dezember mit knapp 3.100 freien Stellen um ein Fünftel weniger offene Stellen zur Besetzung als im Vorjahr (minus 797).