Coronavirus

Immer mehr Cluster in Kindergärten

Die Zahl jener Personen, die akut mit dem Coronavirus infiziert sind, steigt weiter, vor allem in Kindergärten entstehen vermehrt Cluster. Ein Kindergarten in Blumau-Neurißhof (Bezirk Baden) wird deswegen gesperrt.

Erst am Donnerstag informierte der Bürgermeister von Blumau-Neurißhof die Erziehungsberechtigen, dass der Kindergarten in Neurißhof wegen vermehrter Infektionsfälle ab Freitag gesperrt werden muss. Damit fällt das Betreuungsangebot für knapp 40 Kinder aus.

Diskussion über Lolli-Tests in Kindergärten

Gehäufte Infektionen gibt es derzeit in sechs Kindergärten des Landes, etwa in Wiener Neustadt oder in Loosdorf (Bezirk Melk), wo es 39 Infizierte gibt. In Göllersdorf (Bezirk Hollabrunn) wurden 22 Erkrankte gezählt, gab das Büro von Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Donnerstag bekannt. Im Bezirk Neunkirchen wurden 14 Ansteckungen im Umfeld eines Kindergartens registriert.

Diese Situation sei ein Grund zur Sorge, hieß es aus dem Landessanitätsstab. Es gebe daher Überlegungen zu einem neuen Testsystem, bei dem neben den Betreuerinnen auch die Kinder getestet werden sollen, und zwar mittels Lolli. Eine Maskenpflicht sei kein idealer Weg, so Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner.

Häufung der Infektionen auch in Volksschulen

Auch in Volksschulen tauchen in den vergangenen Tagen vermehrt Cluster auf. Nach Informationen des Sanitätsstabes gibt es derzeit in elf Volksschulen in Niederösterreich eine Häufung an Infektionen. In einer Volksschule im Bezirk Baden gibt es 26 Fälle, infiziert sind 23 Kinder und drei Pädagogen. Bereits seit mehreren Tagen besteht ein Cluster in einer Volksschule in Wiener Neustadt. Hier gibt es 14 Infizierte.

1.000 Tests nach Südafrika-Mutante in Wiener Neudorf

Nach dem Bekanntwerden von sieben Fällen der südafrikanischen Coronavirus-Variante in einem Hort in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) am Mittwoch nahmen etwa 1.000 Personen an den als Sofortmaßnahmen angebotenen PCR-Testungen teil. Landessanitätsdirektorin Irmgard Lechner bezeichnete den Cluster am Donnerstag am Rande einer Online-Pressekonferenz als „sehr gut eingegrenzt“.

Für eine Abriegelung oder Quarantäne für die Marktgemeinde gebe es derzeit keinen Grund. Zunächst gelte es, die Resultate der PCR-Untersuchungen abzuwarten, hob Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hervor. Danach werde „über weiterführende Maßnahmen“ entschieden.

Alle sieben Betroffenen bereits wieder genesen

Alle sieben von der Corona-Mutation B.1.351 betroffenen Personen sind bereits wieder genesen, werden zur Sicherheit aber weiter abgesondert und mussten sich abermals einem PCR-Test unterziehen. Jener Reiserückkehrer, der als Quelle für die Infektionen gilt, sei mit negativem Antigentest nicht aus Südafrika nach Österreich gekommen, „sondern aus einem anderen europäischen Land“, stellte Lechner klar. Der Mann sei „die vermutete Quelle“, unter anderem aufgrund der Zeitstruktur – und damit „eine logische Erklärung für diesen Cluster“.

Die zehn im Wiener Neudorfer Franz-Fürst-Freizeitzentrum eingerichteten PCR-Teststraßen sollen noch bis Sonntag zur Verfügung stehen, teilte Bürgermeister Herbert Janschka (ÖVP) in seinem Blog mit. Auch er nahm auf die vermutete Quelle, den Reiserückkehrer, Bezug: „Unsere Situation ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine einzige Aktion plötzlich einen ganzen Ort betreffen kann.“ Wiener Neudorf sei „von einer Stunde zur anderen in ganz Österreich zum Thema geworden“.