Im Bild zieht eine Ärztin den Corona-Impfstoff auf.
APA/BARBARA GINDL
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Niederösterreich impft

Impfanmeldung geht in die nächste Runde

Seit Freitagvormittag werden wieder Impftermine vergeben. Anmelden können sich diesmal Menschen mit Behinderung, Kontaktpersonen von Risikogruppen und Gesundheitspersonal. Mehr als 13.000 Termine wurden in den ersten Stunden vergeben.

Der Grund dafür, dass sich diesmal nicht die älteste Bevölkerungsgruppe anmelden kann, sondern sich die Aufforderung an drei ganz andere Gruppen richtet, liegt beim Impfstoff. Diesmal geht es nämlich um Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff, der nur an Personen, die jünger als 65 Jahre sind, verimpft wird. Weil es derzeit nicht genügend Biontech-Pfizer-Impfstoff gibt, müssen die über 80-Jährigen auf weitere Termine warten – mehr dazu in Vorerst keine weiteren Termine für über 80-Jährige (noe.ORF.at; 19.2.2021).

13.500 Buchungen in den ersten 1,5 Stunden

Der Ansturm auf die Impftermine war am Freitagvormittag weniger groß als in den vergangenen Wochen. In den ersten 1,5 Stunden buchten knapp 13.500 Personen ihre Termine für die erste und zweite Teilimpfung, informierte Notruf Niederösterreich. Auch in den nächsten Tagen dürfte es noch möglich sein, Termine zu buchen. Bei regionalen Engpässen werde reagiert und eine eventuell notwendige Umverteilung vorgenommen.

Laut Notruf Niederösterreich bieten mittlerweile fast 300 Impfstellen Termine an. Die Verbesserungen in der Buchungsplattform, welche aufgrund der Rückmeldungen der letzten Tage vorgenommen wurden, zeigten Wirkung, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Mehr als 1.100 Buchungen seien in der Spitzenzeit möglich gewesen.

Termine für Behinderte nur mit persönlicher Assistenz

Bei der Terminbuchung kommen diesmal anderem Menschen mit Behinderung zum Zug – allerdings nur jene, die Unterstützung durch eine persönliche Assistenz haben. Auch diese persönlichen Assistentinnen und Assistenten können sich impfen lassen. Zu beachten ist dabei, dass als persönliche Assistentinnen und Assistenten nur jene gelten, die das auch tatsächlich als diesen Beruf ausüben. Bei der Impfung muss das mittels Arbeitsbestätigung nachgewiesen werden.

Zur Impfanmeldung

Die Anmeldung zur CoV-Impfung ist wie auch in der Vergangenheit über die Homepage von Notruf Niederösterreich möglich.

Für Kritik sorgte im Vorfeld, dass sich etwa pflegende Angehörige von Menschen mit Behinderung noch nicht anmelden können. Bei Notruf Niederösterreich heißt es dazu, dass man sich an die Priorisierung des Nationalen Impfgremiums halte und Behinderte mit persönlicher Assistenz eine höhere Priorität hätten. Grund dafür sei, dass diese oft mehrere Assistentinnen und Assistenten haben und daher einem höheren Risiko „von außen“ ausgesetzt seien.

Kontaktpersonen von Schwangeren und Kindern mit Risiko

Ebenfalls anmelden können sich engste Kontaktpersonen von Risikogruppen, die sich selbst nicht impfen lassen können. Dazu zählen etwa Schwangere und Kinder mit hohem Risiko. Kontaktpersonen, die mit diesen im selben Haushalt leben, können sich nun einen Termin sichern. Wer sich als Kontaktperson einer Schwangeren anmeldet, muss seine Berechtigung beim Impftermin mittels Mutter-Kind-Pass nachweisen.

Wer sich als Kontaktperson eines Kindes unter 18 Jahren mit hohem Risiko anmeldet, braucht für die Impfung ein Covid-19-Risiko-Attest, das eine Erkrankung gemäß Covid-19-Risikogruppen-Verordnung bestätigt. Dieses stellen Haus- und Fachärzte für die Betroffenen aus. Entschieden wird dabei von Fall zu Fall.

Eine Ampulle Pfizer-Biontech Covid-19 Impfstoff.
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Weil derzeit nicht genügend mRNA-Impfstoff von Biontech-Pfizer zur Verfügung steht, können sich diesmal nur Personen anmelden, die jünger als 65 Jahre sind. Geimpft wird diesmal mit dem Impfstoff von AstraZeneca.

Auch 24-Stunden-Betreuerinnen können sich anmelden

Die dritte Gruppe, die zur Terminbuchung aufgerufen ist, ist erweitertes Gesundheitspersonal. Dazu zählen alle, die angestellt oder selbstständig in einem Gesundheitsberuf tätig sind, etwa Ärztinnen und Ärzte, aber auch Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeutinnen oder Ordinationsassistenten. Auch Personen, die in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, in Apotheken oder im öffentlichen Gesundheitsdienst mit direktem Personenkontakt arbeiten, können sich anmelden.

Viel diskutiert wurde im Vorfeld der Impfung über die Priorisierung der 24-Stunden-Betreuerinnen. Auch sie können sich nun einen Termin sichern, selbst dann wenn diese nicht aus Österreich kommen. Beim Impftermin müssen all diese Gruppen einen Berufsgruppenausweis oder eine Bestätigung des Arbeitgebers vorlegen.

Generell wird seitens Notruf Niederösterreich darauf hingewiesen, dass man jünger als 65 Jahre sein muss, um sich diesmal einen Impftermin zu sichern. Der jeweilige Berechtigungsnachweis muss in der Impfstelle vorgelegt werden. Bei fehlendem Nachweis werde man abgewiesen, heißt es. In den mehr als 200 Impfstellen, die mittlerweile zur Verfügung stehen, gebe es Ersatzlisten.

Weiter warten trotz 54.000 Termine

In Summe werden diesmal 54.000 Termine für jeweils zwei Teilimpfungen werden diesmal vergeben. Wann es die nächste Möglichkeit geben wird, um Impftermine zu buchen, konnte man bei Notruf Niederösterreich noch nicht beantworten. Ebenso ist derzeit noch nicht klar, wann sich über 80-Jährige das nächste Mal werden anmelden können. Möglich sein wird das erst wieder sobald ausreichend mRNA-Impfstoff von Biontech-Pfizer zur Verfügung steht. Zuverlässige Zeitangaben seien aufgrund der fehlende Lieferzusagen derzeit aber noch nicht möglich.