Ein Covid-19-Spitalsbett auf der Intensivstation in St. Pölten
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Coronavirus

Lage in Spitälern spitzt sich zu

Die Situation in den Landeskliniken ist seit Monaten eine große Herausforderung. Jetzt spitzt sie sich wieder zu. Die Zahl der Intensivpatientinnen und -patienten steigt nämlich deutlich an. Operationen müssen aber bis dato nicht verschoben werden.

381 Menschen befinden sich derzeit – Stand Mittwochnachmittag – mit einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus in Niederösterreich, 78 davon auf einer Intensivstation. „Derzeit befinden wir uns auf den Normalstationen auf einem sehr hohen Niveau“, sagte der Sprecher der Landesgesundheitsagentur, Bernhard Jany, im Interview mit noe.ORF.at.

„Deutlich höher ist es aber auf den Intensivstationen. Hier haben wir doch einiges Kopfzerbrechen. Was wir sehen ist, dass Patienten, die hospitalisiert werden, entweder sofort eine intensivmedizinische Betreuung benötigen oder nach einer relativ kurzen Verweildauer auf einer Normalstation intensivmedizinisch behandelt werden“, schilderte Jany. Woran das liegt, versuche man gerade herauszufinden.

Altersdurchschnitt der Intensivpatienten liegt bei 70 Jahren

Der Altersdurchschnitt jener Personen, die auf einer Intensivstation behandelt werden müssen, sank in den vergangenen Monaten und liegt jetzt bei 70 Jahren. Teilweise sind es aber auch weit jüngere Menschen, die sehr schwere Krankheitsverläufe aufweisen, heißt es. Im Moment sind 24 Prozent der Intensivbetten in Niederösterreich mit Coronavirus-Patienten belegt. „Wenn wir bei rund 30 Prozent der Intensivpatienten stehen, müssen wir sicher Maßnahmen einleiten“, so Jany.

Das würde etwa auch Auswirkungen auf Operationstermine bedeuten. „Nach wie vor ist unsere oberste Prämisse, entsprechende Kapazitäten auf den Intensivstationen vorzuhalten“, betonte der Sprecher gegenüber noe.ORF.at. „Was wir gar nicht wollen, ist das Verschieben von terminisierten Operationen.“ Man habe gelernt mit dem Virus umzugehen, heißt es. „Seit einigen Wochen haben wir ein tägliches Operationsprogramm von rund 90 Prozent. Wir waren seit dem Sommer nie unter 40 Prozent“, so Jany.

Situation in den Pflegeheimen entspannt sich

In den Pflegeheimen entspannte sich die Lage deutlich. Etwa 75 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner sind nach Auskunft der Landesgesundheitsagentur mittlerweile geimpft – und das zeige Wirkung. Der Cluster im Pflegeheim in Hollabrunn etwa gehe zurück und die Krankheitsverläufe seien sehr mild, heißt es. Von den mehr als 6.000 Pflegeheimbewohnern seien derzeit 61 CoV-positiv, so Jany.