Coronavirus

Größere Intervalle bei Impfungen geplant

Damit mehr Menschen rasch eine erste CoV-Impfung erhalten, werden in Niederösterreich die Abstände zwischen den beiden Impfungen bei den mRNA-Vakzinen vergrößert. Statt nach drei oder vier Wochen wird nun erst nach sechs Wochen erneut geimpft.

Von dieser Erweiterung des Impfabstandes sind die mRNA-Impfstoffe betroffen, also Biontech/Pfizer und Moderna. Bereits vergebene Termine werden aber wie geplant eingehalten. Für neue Impftermine laufen bei Notruf Niederösterreich die Planungen, heißt es. Man will mit der Veränderung erreichen, dass mehr Menschen in kürzerer Zeit eine erste Impfung erhalten.

Eine relevante Schutzwirkung zeige sich laut Experten bereits nach drei Wochen, und zwar bei allen Impfstoffen – Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Welchen dieser Vakzine man bei seinem Impftermin erhalten wird, könne im Voraus nicht gesagt werden, heißt es von Notruf Niederösterreich. Grund sei die unsichere Liefersituation.

Viel mehr Beobachtungen als bei anderen Impfungen

Der Leiter der klinischen Pharmakologie der Medizinischen Universität Wien und des AKH, Markus Zeitlinger, betonte im Interview in der Fernsehsendung „Niederösterreich heute“ am Donnerstag einmal mehr die hohe Sicherheit der Impfstoffe. „Wir haben jetzt Anwendungsbeobachtungen von Millionen von Menschen – also viel, viel mehr als wir bei anderen Arzneimitteln und Impfungen haben“, so Zeitlinger.

Markus Zeitlinger über die Corona-Impfung

Der Leiter der klinischen Pharmakologie der MED Uni Wien und des AKH informiert über die Corona-Impfung.

Er betonte, dass es sich um „sehr reaktive Impfstoffe“ handle. Das bedeutet, dass „viele Menschen auf die Impfung reagieren, fast alle reagieren darauf“, und zwar „mit den üblichen Beschwerden, die wir schon so oft gehört haben, also Kopfschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit und Schmerzen an der Einstichstelle.“

Bisher 58 allergische Reaktionen in Österreich

Schwere Nebenwirkungen gebe es nur sehr wenige, meinte der Experte. Möglich sei etwa eine Allergie. „Anaphylaktische Schocks haben wir in Österreich so gut wie keine. Grundsätzlich muss man bei einem von einer Million damit rechnen. Allergische Reaktionen hatten wir bisher 58 in Österreich, wo Gott sei Dank keiner tödlich ausgegangen ist“, so Zeitlinger. Zur Einordnung: Bisher bekamen 1.033.613 Menschen in Österreich die erste Dosis, 358.475 Menschen die zweite.

Redaktioneller Hinweis

Die angegebenen Informationen entsprechen dem Wissensstand vom 25.3.2021. Bei Unklarheiten wenden Sie sich an den Arzt Ihres Vertrauens.

Die Frage, ob bestimmte Kombinationen aus Vorerkrankungen, akuten Leiden und einem der Impfstoffe gefährlich sei, verneinte der Experte. Zudem wies er darauf hin, dass man „auf gar keinen Fall gerinnungshemmende Medikamente vor der Impfung nehmen soll. Da kann man wirklich schwere Nebenwirkungen haben.“

Ein Todesfall Tage nach der Impfung sorgt für Verunsicherung bei vielen Menschen. Die Untersuchungen dazu laufen noch. Symptome müsse man dann beachten, wenn sie verspätet auftreten, erklärte Zeitlinger. „Wenn drei Tage nach der Impfung erneut schwere Symptome auftreten, wie starke Kopfschmerzen und Schwindelgefühl, sollte man einen Arzt aufsuchen“, so der Experte.