Intensivstation Krankenhaus
saengsuriya13 – stock.adobe.com
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Coronavirus

Intensivpatienten: „Anstieg bereitet Sorge“

Die Steigerungsraten der intensivpflichtigen Patienten in Niederösterreich „bereiten Sorge“, heißt es von der Landesgesundheitsagentur. 116 Betten mit Beatmungsgerät waren Dienstagvormittag mit Covid-Patienten belegt, 150 mit Nicht-Covid-Erkrankten, 67 Plätze frei.

„Die Situation ist angespannt, noch nie während dieser Pandemie mussten so viele Corona-Patienten intensivmedizinisch betreut werden“, sagte der für die Landeskliniken zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

„Waren wir vor neun Tagen bei 80 intensivpflichtigen Covid-Patienten in Niederösterreich, so sind es am heutigen Tag bereits 116“, sagte der Vorstand der NÖ Landesgesundheitsagentur, Konrad Kogler. Dieser starke Anstieg innerhalb kürzester Zeit verdeutliche die zunehmend herausfordernde Situation in den Kliniken.

160 Intensivbetten für Nicht-Covid-19-Patienten

In Niederösterreich stehen theoretisch 333 Intensivbetten zur Verfügung, nur 232 davon haben allerdings ein Beatmungsgerät, das für die Behandlung von Covid-19-Patienten benötigt wird. Die Zahl der beatmungsfähigen Intensivbetten wird daher nun auf 277 aufgestockt.

Mit zusätzlichen Maßnahmen sei man in der Lage, insgesamt 320 Betten mit Beatmungsgeräten für Niederösterreich zur Verfügung zu stellen, heißt es von der Landesgesundheitsagentur. „Aber bei weitem nicht alle für Covid-Fälle“, wie Kogler betonte. Bis zu 160 dieser Betten seien für Verunfallte oder nicht an Covid-19 erkrankte Patienten vorgesehen.

Nicht dringliche Operationen werden verschoben

Derzeit werden in fast allen Kliniken Covid-Patienten versorgt, und aufgrund der angespannten Situation werden der Aussendung zufolge nicht dringliche und nicht zeitkritische Operationen verschoben. Sollte es zu Engpässen bei den Intensivkapazitäten in einzelnen Kliniken kommen, könne ein regionaler Ausgleich geschaffen werden.

Wegen der zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Mutation, die in Niederösterreich grassiert, seien die Ansteckungen rasanter und die Krankheitsverläufe schwerer, sagte der Sprecher der Landesgesundheitsagentur, Bernhard Jany, gegenüber noe.ORF.at. Die Patienten würden zum Teil von zuhause direkt auf die Intensivstation kommen, so Jany.

Die NÖ Landesgesundheitsagentur setze alles daran, um die bestmögliche Betreuung und Versorgung sicherzustellen und um ausreichend Intensivkapazitäten zur Verfügung zu haben, sagte Kogler: „Es liegt aber auch an jedem und jeder Einzelnen von uns, persönlich einen Beitrag zu leisten, damit alle, die eine intensivmedizinische Versorgung benötigen, diese auch weiterhin bekommen.“

80.000 neue Impftermine ab Mittwoch

Am Mittwoch startet wieder eine neue Anmeldephase für die Coronavirus-Impfung. 80.000 Termine für Menschen, die 65 Jahre alt oder älter sind, werden freigeschaltet. Die Anmeldung ist ab 10.00 Uhr über das Online-Portal von Notruf Niederösterreich möglich.

Geimpft wird in Niederösterreich auch während der Osterfeiertage. Von Gründonnerstag bis Ostermontag sind mehr als 15.000 Impftermine geplant, weitere sollen dazukomen.