Elektroauto beim Aufladen an einer E-Tankstelle
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Verkehr

Ideen für zukünftige Mobilität gesucht

Um die Entwicklungen zur klimaverträglichen Mobilität voranzutreiben, werden beim niederösterreichischen Mobilitätspreis innovative Projekte gesucht. Die Pandemie hat zahlreiche Veränderungen im Verkehr mit sich gebracht.

Unter dem Motto „Aufbruch in der Mobilität“ wird heuer wieder einer der größte österreichweiten Wettbewerbe für klimafreundliche Mobilität und nachhaltigen Transport ausgetragen. „Wir wollen jene innovativen Ideen, kreative Zugänge und neue Lösungsansätze vor den Vorhang holen, die das Prädikat Aufbruch verdient haben“, sagte der für Verkehr zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) bei einer Online-Pressekonferenz, bei der der Startschuss für den Mobilitätspreis 2021 fiel.

Im Zentrum der Preisausschreibung steht dieses Mal vor allem die Wende hin zu emissionsfreien Antrieben. Während die Gesamtzahl der Diesel-Pkw in Niederösterreich im Vorjahr zum zweiten Mal in Folge zurückging, nahm die Zahl der Elektrofahrzeuge um 47 Prozent zu, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Mittlerweile gebe es über 10.000 Autos ausschließlich mit E-Antrieb.

Christian Gratzer (VCÖ – Mobilität mit Zukunft), Landesrat Ludwig Schleritzko, ÖBB-Postbus Regionalmanager Hubert Kuzdas
NLK Filzwieser
Christian Gratzer vom VCÖ, Landesrat Ludwig Schleritzko und ÖBB-Postbus-Gmbh-Regionalmanager Hubert Kuzdas beim Startschuss des Mobilitätspreises 2021 (v.l.)

Gehen und Radfahren boomt

„Der Verkehrsbereich steht vor den größten Veränderungen seit Beginn der Massenmotorisierung“, sagte Christian Gratzer vom VCÖ. Dazu gehöre, dass die Digitalisierung in der Arbeitswelt stark zunimmt. Dabei lösen Videokonferenzen und Homeoffice zahlreiche Meetings und damit den Pendlerverkehr und Dienstreisen ab. 482 Millionen Fahrzeugkilometer würden dadurch pro Jahr eingespart werden, hieß es bei der Online-Pressekonferenz.

Aber auch die Mobilität in ihrer einfachsten Form, also das Radfahren und Gehen, erlebte in der Krise einen regelrechten Boom. Das Potenzial für diese Art des Verkehrs sei in Niederösterreich sehr groß, so der VCÖ. Denn vier von zehn Autofahrten in Niederösterreich seien kürzer als fünf Kilometer. Radschnellwege und die Anbindung der Bahnhöfe an das Radwegnetz sollen die bewegungsaktive Mobilität attraktiver machen.

80 Gemeinden bieten Car-Sharing an

Neben den konventionellen Fortbewegungsmethoden, sind auch die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung und beim Teilen von Fahrzeugen im Vormarsch. „Niederösterreich ist ja durchaus, was das nicht kommerzielle Car-Sharing angeht, der österreichische Spitzenreiter. Mehr als 80 Gemeinden bieten hier bereits Car-Sharing an“, erwähnt Christian Gratzer.

Nicht zuletzt brauche es nach der Pandemie ein Comeback des öffentlichen Verkehrs, „dessen Klimabilanz einzigartig ist“, ergänzte Hubert Kuzdas, Regionalmanager der ÖBB-Postbus Gmbh. „Wir brauchen einen Umstieg vom Individualverkehr zum öffentlichen Verkehr und einen Einstieg in alternativen Antriebstechniken. Jeder Kilometer, der nicht per Pkw oder Lkw zurückgelegt wird, spart CO2“, betont Kuzdas.

Einreichungen bis 1. Juni möglich

Der niederösterreichische Mobilitätspreis wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und den ÖBB ausgeschriebenen. Daran beteiligen können sich Betriebe, Gemeinden und Forschungseinrichtungen ebenso wie Privatpersonen. Einreichungen sind bis 1. Juni 2021 möglich. Danach entscheidet eine Fachjury über die besten Projekte, die dann im September ausgezeichnet werden.