Spritzen für CoV-Impfung
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Niederösterreich impft

Impfanmeldung für alle bis Ende Mai in Sicht

In den nächsten Wochen wird mit großen Impfstofflieferungen gerechnet, daher geht das Land Niederösterreich nach einer Lagebesprechung davon aus, dass nun Impftermine auch für Jüngere in kürzeren Abständen freigeschaltet werden können.

Etwa 500.000 Menschen sind in Niederösterreich bereits gegen das Coronavirus geimpft, etwa 30 Prozent davon sind voll immunisiert, haben also beide Impfdosen erhalten. Mit dem Start der dritten Impfphase soll es jetzt schneller gehen, heißt es nach einer Lagebesprechung des Krisenstabs am Mittwoch im St. Pöltner Landhaus. So werden in den nächsten Wochen eine halbe Million Impfdosen erwartet, nach und nach sollen daher weitere Altersgruppen für die Vergabe eines Impftermins freigeschaltet werden.

In den nächsten Wochen sollen dann nicht nur die Hochrisiko-Patienten, sondern auch die Risikopatienten aller Altersgruppen und Jüngere aufgerufen werden, sich anzumelden. „Die Impfstofflieferungen verschieben sich sehr oft, manchmal zwei bis drei Mal in der Woche“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), „aber nach dem was wir heute wissen und in der Lagebesprechung besprochen haben, kann man davon ausgehen, dass in der dritten oder vierten Maiwoche alle Menschen, die in Niederösterreich geimpft werden wollen, auch einen Termin haben.“

Niederösterreich impft weiter nach Altersgruppen

„Wir halten uns daran, dass wir nach der Alterskohorte impfen, das ist auch im Impfplan so vorgesehen, und nur wenn ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, dann kann man auch die Risikopersonen mitnehmen in der Impfkampagne“, so die Gesundheitslandesrätin weiter, „das wird in den nächsten zwei bis drei Wochen sein, und dann werden die Alterskohorten so weit freigeschaltet, dass alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher einen Termin buchen können.“

Auf die Frage, wie schnell die Jüngeren dann auch tatsächlich ihre Impfung erhalten werden, blieb Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) noch vorsichtig: „Ich gehe davon aus, dass alle Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen ab 16 Jahren spätestens Ende Juni, Anfang Juli ihre erste Impfung erhalten werden.“ Bereits die erste Impfung schütze gut gegen „ganz schwere Verläufe“, so Pernkopf.

Johnson & Johnson etwa für bettlägrige Menschen

Nachdem die europäische Arzneimittelbehörde einem weiteren Impfstoff – nämlich Johnson und Johnson – grünes Licht erteilte, tagt Ende der Woche das Nationale Impfgremium – mehr dazu in EMA gibt grünes Licht für Impfstoff (news.ORF.at; 20.4.2021). In Niederösterreich rechnet man mit einer Empfehlung. Der zum Teil schon gelieferte Impfstoff soll dann rasch zum Einsatz kommen, etwa bei Menschen, die bettlägrig oder pflegebedürftig sind. Ein Vorteil des Impfstoffes ist ja, dass nur eine Impfung notwendig ist.

Die Bereitschaft, impfen zu gehen, sei grundsätzlich gut, könne aber noch gesteigert werden. Von den 1,3 Millionen Menschen, die in Niederösterrich geimpft werden können, haben sich bisher etwa 700.000 Menschen vorangemeldet.

Öffnungen ab Mitte Mai mit Ausweitung der Tests

Auch wenn sich das Land noch bis 2. Mai in einem harten Lockdown befindet, sei es vorstellbar, dass auch in Niederösterreich ab Mitte Mai größere Öffnungsschritte möglich sind. Diese hat ja die Bundesregierung in Aussicht gestellt. „Ich bin zuversichtlich, wenn wir die nächsten Tage noch durchhalten, dass wir auch bei den Intensivstationen auf ein erträgliches Maß herunterkommen“, sagte Pernkopf, dann können ab Mitte Mai „massive, aber auch kontrollierte Öffnungsschritte“ kommen.

Allerdings brauche es da auch eine Ausweitung der Testmöglichkeiten, so Königsberger-Ludwig: „Ich bin überzeugt, wenn man noch mehr Tests anbieten muss, dann wird man sich auch in der Teststrategie noch etwas überlegen müssen, zum Beispiel die Nasenbohrertests auch in den Teststraßen dann auch großflächig anzuwenden, oder auch ein Modell zu finden, wie man Selbsttests auch als Eintrittstests verwenden kann.“ Derzeit werden im ganzen Land etwa 500.000 Antigen-Tests pro Woche durchgeführt.