Wirtschaft

Gemeinden werden „Feinkostläden“ Europas

Gemeinden, die landwirtschaftlichen Betriebe bei der Direktvermarktung unterstützen, sollen in Zukunft ausgezeichnet werden. Sie sollen die Bezeichnung „Feinkostladen Europas“ tragen. Das Projekt, das am Mittwoch präsentiert wurde, läuft derzeit an.

Zum „Feinkostladen Europas“ können Gemeinden werden, die landwirtschaftliche Betriebe bei der Vermarktung von regionalen und saisonalen Produkten unterstützen, wurde bei der Pressekonferenz am Mittwoch in St. Pölten betont. In Niederösterreich gibt es rund 38.000 landwirtschaftliche Betriebe. Ein Drittel der Bauern und Bäuerinnen vermarktet ihre regionalen Produkte Ab Hof, auf Märkten oder in Dorfläden. Wenn ihnen die Gemeinden dabei helfen, etwa indem Märkte organisiert werden, sollen sie dafür belohnt werden, hieß es.

Die Auszeichnung der Gemeinden würde auch den Betrieben nutzen. „Wir wollen dafür sorgen, dass mit dem Projekt ‚Feinkostladen Europas‘ niederösterreichische Vorzeigebetriebe vor den Vorhang geholt und für ihre Arbeit ausgezeichnet werden“, erklärte dazu der für den Konsumentenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stv. Franz Schnabl (SPÖ). Niederösterreich sei das größte Agrarland Österreichs. Es gäbe rund 38.000 landwirtschaftliche Betriebe, jeder fünfte Arbeitsplatz am Land hänge direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab.

Feinkostenladen Europas Auszeichnung
ORF/ Otto Stangel
Bei der Präsentation des Projekts: LH-Stv. Franz Schnabl (r.) und Günther Sidl (SPÖ), Abgeordneter zum Europäischen Parlament

„Wenn wir davon reden, die Lebensqualität in den Regionen zu stärken, dann leisten – neben dem Breitbandausbau für ein stabiles Internet, praktikablen Verkehrsverbindungen und einem ganztägigen Kinderbetreuungsangebot – auch die regionalen Direktvermarkter und Nahversorger einen unverzichtbaren Beitrag dazu“, betonte auch der Abgeordnete zum Europäischen Parlament Günther Sidl (SPÖ). Er ist Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

Erste Gemeinden sollen heuer ausgezeichnet werden

Die neue Auszeichnung soll auch andere Gemeinden motivieren, sich verstärkt in diesem Bereich zu engagieren. Für die Auszeichnung kann sich jede Gemeinde bewerben, die diverse Kriterien erfüllt. So müssen etwa zumindest 60 Prozent der angebotenen Waren auf einem Markt in der betreffenden Gemeinde aus biologischem Anbau stammen. Relevant sind außerdem die Anzahl der Betriebe mit Fokus auf Regionalität oder auch die Anzahl von Märkten im Ort.

Die Gemeinden werden derzeit über die Bewerbungskriterien für die neue Auszeichnung informiert. Die ersten Gemeinden sollen noch heuer mit der Bezeichnung „Feinkostladen Europas“ ausgezeichnet werden.