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Niederösterreich drängt auf Pflegereform

Niederösterreich drängt anlässlich des internationalen Tages der Pflege auf fruchtbare Verhandlungen mit dem Bund, was die Pflegereform betrifft. Weil dringend Personal gesucht wird, sollen neue Schwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung gesetzt werden.

„Das Pflegepersonal hat in der Coronapandemie an seine Leistungsgrenzen und darüber hinaus gehen müssen“, sagt Christine Lindenthal vom Pflege- und Betreuungszentrum Wiener Neustadt. Fachliche Professionalität und menschliches Einfühlungsvermögen waren besonders gefragt. Zusätzlich sei es auch immer wieder notwendig gewesen, die gesamte Bandbreite der organisatorischen Abläufe zu überdenken und anzupassen, so die Pflege- und Betreuungsleiterin.

In kaum einer anderen Berufsgruppe würden so dringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, sagt Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) anlässlich des internationalen Tages der Pflege am 12. Mai. Nun soll mit dem neuen Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) weiter an der Pflegereform gearbeitet werden.

„Hoffe, dass wir nicht bei Null anfangen“

„Ich hoffe, dass wir nicht wieder bei Null anfangen. Es ist zu Zeiten von (Ex-Gesundheitsminister; Anm.) Rudolf Anschober schon viel an Meinung, Erfahrung und Expertise eingeholt worden. Es geht jetzt darum, die wirklich auf die Erde zu bringen. Aber das Ganze halt möglichst schnell. Die Finanzierung ist die wichtigste Bundesaufgabe, beim Personal müssen wir einfach zusammenhelfen. Da haben wir von den Ländern ganz viele unterschiedliche Ideen und Ansätze, die schon gut funktionieren“, so die Soziallandesrätin. Zuerst solle fixiert werden, was man in der Pflege braucht, dann soll über die Finanzierung gesprochen werden.

Gute Nachrichten gibt es bei den Coronavirus-Zahlen. Nach 400 Fällen im Dezember liegt die Zahl der infizierten Personen in den Landespflegheimen derzeit im einstelligen Bereich. 83 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner und 66 Prozent der Pflegerinnen und Pfleger sind geimpft.