PK Selbsttest Plattform Notruf Niederösterreich
ORF/ Thomas Koppensteiner
ORF/ Thomas Koppensteiner
Coronavirus

Neue Plattform für Selbsttests

Mit den Öffnungsschritten am 19. Mai benötigt man einen negativen Test, um etwa ein Lokal oder eine Veranstaltung besuchen zu können. Eine Möglichkeit sind Selbsttests, die in Niederösterreich auf einer eigenen Plattform behördlich registriert werden können.

Ab Mittwoch darf man ein Lokal nur dann besuchen, wenn man getestet, geimpft oder genesen ist. Ohne Test darf man nur hinein, wenn man vor mindestens drei Wochen die erste CoV-Impfung bekommen hat oder wenn man in den vergangenen sechs Monaten eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht hat. Ansonsten muss man einen negativen Test vorweisen können.

Notruf Niederösterreich hat daher unter www.selbsttestung.at eine eigene Plattform freigeschaltet, auf der die Selbsttests registriert werden können, damit diese gültig sind. Dazu wird ein Smartphone benötigt. Jeder Bürger bzw. jede Bürgerin ab 15 Jahren erhält ab 1. Juni zehn statt bisher fünf kostenlose Selbsttests in der Apotheke. Diese Tests können alleine durchgeführt werden.

Als Nachweis, dass nicht geschummelt wurde, muss man ein Foto des gültigen Selbsttests und eines des zerstörten Tests hochladen, hieß es am Dienstag bei der Präsentation der Plattform in St. Pölten. Im Anschluss daran erhält man einen QR-Code als Nachweis. „Man bekommt innerhalb von zehn Sekunden ein SMS mit Link und Zertifikat“, sagte Christof Constantin Chwojka, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich.

Die Selbsttests sind neben PCR-Tests, Antigen-Schnelltests und „Point of sale“-Tests eine Möglichkeit, einen negativen CoV-Status nachzuweisen. Die Gültigkeit variiert von Test zu Test. Ein Selbsttest mit digitaler Erfassung ist 24 Stunden gültig, ein Antigen-Test 48 Stunden, PCR-Tests gelten 72 Stunden. „Point of sale“-Tests werden an Ort und Stelle – etwa bei einem Lokalbesuch – gemacht und sind nur für diesen einen Besuch gültig. Sie sollen auch die Ausnahme sein, hieß es.

Ab sofort Impfvormerkung für Zwölf- bis 15-Jährige möglich

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) kündigte am Dienstag zudem an, dass in Niederösterreich ab sofort die Impfvormerkung für Kinder von zwölf bis 15 Jahren möglich sein wird. Diese Vormerkung muss von den Eltern durchgeführt werden.

Experten würden davon ausgehen, dass es Ende Mai/Anfang Juni grünes Licht für die Zulassung des Impfstoffs für Zwölf- bis 15-Jährige gibt. „Wir wollen rechtzeitig gerüstet sein. Als erstes Bundesland ist es möglich, diese Vormerkung durchzuführen“, so Pernkopf. „Dann können wir die benötigten Mengen abschätzen.“

„Bessere Herdenimmunität mit jedem Stich mehr“

Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) betonte am Dienstag, dass bereits 860.394 Stiche in Niederösterreich verabreicht wurden, 262.849 Menschen bekamen bereits die zweite Impfung. Das sei ein Prozentsatz von 20,9 Prozent der impfbaren Bevölkerung. „Die Strategie in Niederösterreich, dass man für alle Altersgruppen geöffnet hat, war ein wichtiger und richtiger Schritt“, so die Landesrätin. Nun wolle man in einem nächsten Schritt sehen, wie die Impfbereitschaft der Eltern für ihre Kinder ist. „Wenn Kinder ab zwölf Jahren dabei sind, hebt das die Durchimpfungsrate, mit jedem Stich mehr ist die Herdenimmunität besser“, so Königsberger-Ludwig.

Die Impfung der Kinder soll auch in Impfzentren und im niedergelassenen Bereich stattfinden. Ziel ist laut Notruf Niederösterreich, dass die Kinder bis zum Schulbeginn im Herbst geimpft sind, sofern die Eltern das möchten.

Kein einheitliches System

Kritik übte Königsberger-Ludwig in diesem Zusammenhang am Dienstag daran, dass es kein österreichweit einheitliches System gebe, der Bund hätte diese Aufgabe nicht gemacht. So hat jedes Bundesland eine eigene Plattform für diese Selbsttests. Königsberger-Ludwig ist aber überzeugt, dass die Tests auch über die Bundesländergrenzen hinweg gelten. Menschen ohne Smartphone, das betreffe vor allem ältere Personen, müssten weiterhin in die Teststraße gehen. In mittlerweile über 330 Gemeinden gebe es diese Möglichkeit, zudem sei der Test dann 48 Stunden gültig. Außerdem seien ohnehin schon viele ältere Personen geimpft, wurde bei der Pressekonferenz betont.