Impfpass wird abgestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
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Coronavirus

Ab morgen Impftermine für Zwölf- bis 15-Jährige

In Niederösterreich wird die Anmeldung für die CoV-Schutzimpfung am Mittwoch für Zwölf- bis 15-Jährige freigegeben. Start ist um 10.00 Uhr. Die Altersgruppe, die nun zum Zug kommt, umfasst insgesamt 67.000 Menschen.

Bisher waren für Zwölf- bis 15-Jährige im Bundesland unverbindliche Vormerkungen möglich, 10.500 Personen machten laut Notruf Niederösterreich davon Gebrauch. „Alle, die sich morgen anmelden, müssen nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten, sondern die Impfung kann schon in den nächsten Tagen der Fall sein. Grundsätzlich werden Termine bis Ende Juni vergeben. Es werden aber auch immer wieder kurzfristige Termine frei“, sagte Landeshaupt-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) bei einer Pressekonferenz.

Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche selbst buchen

Noch in diesem Monat können also Zwölf- bis 15-Jährige in Niederösterreich das Vakzin von Biontech/Pfizer erhalten. Anmeldungen sind online möglich. Verabreicht werden die Injektionen in den 20 Landesimpfzentren und bei niedergelassenen Ärzten. „Ich möchte darauf eingehen, dass da natürlich die Eltern für Kinder zwischen zwölf und 14 machen. Die 14-Jährigen sind selbst bemächtigt, ihre Impfung zu buchen, denn da beginnt die Mündigkeit. Da müssen Eltern bei der Impfung auch nicht mitgehen“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Für den morgigen Mittwoch wird „der bisher stärkste Impftag in Niederösterreich“ erwartet: 22.081 Stiche sollen gesetzt werden. Zumindest einmal geimpft sind im Bundesland mehr als 700.000 Personen. Weitere 285.000 Menschen haben einen persönlichen Zeitslot fixiert. Impfkoordinator Christof Constantin Chowja sagte, dass es bis Ende Juni etwa eine Million geimpfte Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher gebe. Seitens Pernkopf und Königsberger-Ludwig wurde betont, dass man das erste Bundesland sei, dass Impfanmeldungen für Zwölf bis 15-Jährige ermögliche und alle Erstimpfungen bis Ende Juni stattfinden werden.

Mehrere Cluster in Schulen und Kindergärten

In zwei Kindergärten und vier Schulen gibt es derzeit CoV-Cluster. Der größte davon ist jener in einer Volksschule in Orth an der Donau (Bezirk Gänserndorf) mit 36 Fällen. Dort ist die Zahl der Infizierten seit Montag um zwei weitere Personen gestiegen. Ebenso gewachsen ist der Cluster in einer berufsbildenden höheren Schule im Bezirk Mistelbach (von fünf auf sechs Fälle). Gleichgeblieben sind die Infektionsherde in einer Mittelschule im Bezirk St. Pölten mit fünf Fällen und in einer Volksschule im Bezirk Amstetten, ebenfalls mit fünf Fällen.

Seit zwei Wochen gibt es in den Schulen wieder Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler. Expertinnen und Experten hatten im Vorfeld vermutet, dass mit den Öffnungsschritten die Zahlen in diesem Bereich wieder steigen werden, zumal es für Kinder bis zwölf Jahre keinen Impfstoff gibt und die Freigabe für die Zwölf- bis 15-Jährigen erst am Wochenende beschlossen wurde.

Kind mit Maske nimmt Gurgeltest
APA/Georg Hochmuth
Eine Häufung an CoV-Fällen in einem Umfeld wird ab fünf Fällen als Cluster gewertet

CoV-Tests dürften den Schulen in Niederösterreich noch einige Monate erhalten bleiben. „Derzeit rechnen wir damit, dass die regelmäßigen Testungen an unseren Bildungsstandorten noch bis Ende dieses Jahres zur Aufrechterhaltung eines möglichst hohen Sicherheitsmaßstabs sinnvoll sein werden“, hielten Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras in einer Aussendung fest. Seitens der Landesregierung wurde am Dienstag jedenfalls die weitere Durchführung von Covid-Schnelltests für Schüler beschlossen.

Kein Nachweis der indischen Variante

Stärker vom Infektionsgeschehen betroffen sind auch die Kindergärten. Hier verzeichnet der Landessanitätsstab den größten Cluster in einem Kindergarten im Bezirk Neunkirchen mit 20 Betroffenen. Bei einem weiteren im Bezirk St. Pölten wurden bislang acht Infektionen festgestellt. Nur zwei Cluster sind aktuell nicht dem Bildungsbereich zuzuordnen: einer in einem Pflegeheim im Bezirk Lilienfeld mit elf Infizierten sowie in einer Produktionsfirma im Bezirk Scheibbs mit zwölf Fällen.

Bei nahezu allen Infektionen handelt es sich um die erstmals in Großbritannien aufgetreten Variante, heißt es aus dem Büro von Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Von der indischen Mutation B.1.617 (von der Weltgesundheitsorganisation kürzlich „Delta“ benannt) sei in Niederösterreich noch kein Fall nachgewiesen worden.

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner impfte in Traiskirchen

SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner half am Dienstag in der Impfstraße von Traiskirchen (Bezirk Baden) beim Impfen mit. Die Ärztin unterstützte das medizinische Personal im Stadtsaal und setzte Stiche mit der Vaccine von Moderna. Dabei forderte sie: „Jeder und jede muss bis Ende Juni die von der Regierung versprochene Möglichkeit zur Impfung erhalten, um rasch geschützt zu sein. Viele haben sich auf diese Zusage verlassen und rechnen damit!“

Großes Lob hatte sie für die medizinischen Mitarbeiter im Kampf gegen die Pandemie übrig: „Jeden Tag leistet unser Gesundheitspersonal unverzichtbare Arbeit im Kampf gegen die Pandemie. Zusammenhalten und gemeinsames Anpacken – darauf kommt es auch bei der raschen Durchimpfung an.“ Die Schutzimpfung sei das wirksamste Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie und ihre Folgen. Sie appellierte an die Bevölkerung: „Je mehr sich impfen lassen und je rascher, desto schneller kommen wir wieder in Richtung Freiheit.“