Entwurzelter Baum im Bezirk Krems
Feuerwehr Krems / Gernot Rohrhofer
Feuerwehr Krems / Gernot Rohrhofer
Chronik

Unwetter: 900 Feuerwehrleute im Einsatz

Nach heftigen Unwettern sind in Niederösterreich am Mittwochabend rund 900 Mitglieder von 80 Feuerwehren ausgerückt. 140 Einsätze wurden gezählt. Am stärksten betroffen waren die Bezirke St. Pölten, Krems, Korneuburg, Mödling und Baden.

„Gegen 16.30 Uhr verdunkelte sich der Himmel und binnen weniger Minuten setzte heftiger Sturm ein, der in manchen Regionen 90 bis 100 km/h erreichte“, teilte der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, Franz Resperger, mit. Dutzende Bäume fielen auf Strom- und Telefonleitungen, Dächer wurden teilweise abgedeckt, Plakatwände stürzten um und Straßenunterführungen wurden überflutet.

„Der Feuerwehrnotruf läutete im Minutentakt“, resümierte der Sprecher. Gegen 20.30 Uhr sei „der Spuk“ schließlich zu Ende gewesen. Die Aufräumarbeiten dauerten laut dem Feuerwehrsprecher bis in die Nachtstunden.

Starke Regenfälle auf der Westautobahn

In St. Pölten gingen am Mittwochabend starke Regenfälle nieder. Auf der Westautobahn (A1) blieben zahlreiche Autos auf dem Pannenstreifen stehen.

Feuerwehren mit Bereitschaftsdienst gerüstet

Betont wurde, dass die Feuerwehren nach den Unwettern mit schweren Hagelschäden und massiven Überflutungen in der zweiten Juliwoche, als in Summe 5.300 Helfer im Einsatz gestanden waren, erneut gut vorbereitet gewesen seien. Dazu beigetragen habe eine „treffsichere Wettervorhersage“, auf die mehrere Wehren vorsorglich mit der Einrichtung eines Bereitschaftsdienstes reagiert hätten.

„Das Gewitter trifft demnächst auf Wien“, hatte ORF-Wetterexperte Marcus Wadsak am Mittwoch kurz nach 18.00 Uhr auf Facebook gepostet. „Starkregen, Hagel und kräftige Windböen“ seien dabei. Zahlreiche User – von St. Pölten, Tulln bis hin zu Berndorf (Bezirk Baden) – berichteten in Kommentaren teilweise von „Weltuntergangsstimmung“, die aber oft nach zehn Minuten wieder vorbei gewesen sei.

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Unwettereinsätze bei Klosterneuburg
FF Kritzendorf
Die Feuerwehr Kritzendorf stand am Mittwoch, wie viele andere Feuerwehren, einmal mehr im Unwettereinsatz
Unwettereinsätze bei Klosterneuburg
FF Kritzendorf
Unwettereinsätze bei Klosterneuburg
FF Kritzendorf
Unwettereinsätze bei Klosterneuburg
FF Kritzendorf
Unwettereinsätze bei Klosterneuburg
FF Kritzendorf
Unwettereinsätze bei Klosterneuburg
FF Kritzendorf

Hunderte Einsätze auch in Oberösterreich

Nach heftigen Gewittern in der Nacht auf Mittwoch gab es am Nachmittag auch in Oberösterreich erneut Unwetteralarm. 150 Feuerwehren mit rund 2.300 Einsatzkräften rückten zu 400 Einsätzen in den Bezirken Braunau, Ried im Innkreis, Vöcklabruck, Wels-Land, Wels Stadt und Grieskirchen aus. Wieder kam es zu regionalen Überflutungen und kleineren Vermurungen, durch Hagel wurden aber auch Dächer beschädigt, so das Landesfeuerwehrkommando. Personen kamen nicht zu Schaden. Seit Sonntagabend war dies der fünfte Großeinsatz für die Feuerwehren in Oberösterreich – mehr dazu in ooe.ORF.at.

In Niederösterreich war es erst am Montagabend im Bezirk Krems zu einem heftigen Unwetter gekommen. Im Ortskern von Rossatz waren rund 50 Dächer zerstört und zahlreiche Autos beschädigt worden. Bewohner berichteten von tennisball- bzw. faustgroßen Hagelkörnern – mehr dazu in Rossatz: Große Schäden nach Hagelunwetter (noe.ORF.at; 25.7.2021).