Due Hände einer Pflegerin bei einem Patienten
ORF / Gernot Rohrhofer
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Coronavirus

Lage in Niederösterreichs Spitälern derzeit stabil

Auch in Niederösterreich wurde die Zehn-Prozent-Marke bei der Auslastung der Intensivbetten durch Covid-Patienten bereits überschritten. Anders als in Wien müssen Operationen hier aber nicht verschoben werden. Die Lage sei stabil, heißt es.

In Niederösterreichs Spitälern wurden am Dienstag 124 CoV-Patientinnen und Patienten behandelt, 34 davon auf einer Intensivstation. Damit waren elf Prozent der Intensivbetten durch Covid-Patientinnen und -Patienten belegt. Niederösterreich befinde sich damit im „mittleren“ Risikobereich, heißt es. Operationen werden vorerst nicht verschoben. Anders ist die Lage etwa in Wien – mehr dazu in Immer mehr OPs müssen verschoben werden (news.ORF.at; 21.9.2021).

Sollte es doch zu Operationsverschiebungen kommen, seien die heimischen Krankenhäuser vorbereitet, sagte Herbert Koinig, Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Uniklinikum Krems, am Dienstag gegenüber noe.ORF.at. Es gebe klare Regeln, so Koinig. „Wenn diese Schwellenwerte erreicht wären, dann würden wir nach internen Gesprächen und Rücksprache mit der Landesgesundheitsagentur entsprechend reagieren. Derzeit ist das aber nicht der Fall.“

Großteil der schwer Erkrankten nicht vollimmunisiert

Allerdings zeigt sich auch weiterhin deutlich, dass die Mehrheit der Covid-19-Infizierten in den Spitälern nicht vollständig geimpft ist. Von 90 Personen, die am Dienstag auf Normalstationen behandelt wurden, waren 62 (68,9 Prozent) nicht vollständig immunisiert. Auf den Intensivstationen wurden 34 Patienten behandelt, 26 (76,5 Prozent) davon nicht vollimmunisiert. Insgesamt wurden am Dienstag 4.333 aktive Infektionen im Niederösterreich verzeichnet – mehr dazu in Die Lage in Niederösterreich (noe.ORF.at).

Koinig
ORF
Herbert Koinig im Gespräch mit noe.ORF.at

Vollständig Geimpfte, die schwer am Coronavirus erkranken, seien auch im Universitätsklinikum Krems die Ausnahme, berichtete Koinig: „Jeder, der auf der Intensivstation aufgenommen wird, hat einen schweren Verlauf. Und davon fällt mir jetzt wirklich nur ein einziger Patient ein, der geimpft war. Das war allerdings ein schwer immunsupprimierter Patient mit vielen Vorerkrankungen.“

Er könne nicht ausschließen, dass es auch gänzlich gesunde Menschen gebe, die ebenfalls am Virus erkranken, aber „von denen, die stationär im Krankenhaus sind, haben alle Zusatzerkrankungen oder nehmen Immunsuppressiva“. Wie es in den nächsten Wochen weitergehe, könne Koinig nicht sagen. Er glaube aber, dass sich die Zahlen langsam einpendeln würden und hoffe, dass sich noch möglichst viele Menschen impfen lassen.