Chronik

Melk: Neun Betrugsanrufe in vier Stunden

Die Polizei warnt vor Telefonbetrügern, die versuchen, vorwiegend älteren Frauen Bargeld zu entlocken. In Melk wurden am Donnerstag innerhalb von vier Stunden neun Fälle angezeigt. In einem Fall konnte eine Bankangestellte größeren Schaden verhindern.

Die unbekannten Täter kontaktierten ihre Opfer am Donnerstag zwischen 11.00 und 15.00 Uhr und gaben an, dass der Sohn oder die Tochter einen Unfall hatten und 78.000 Euro zu bezahlen seien, sonst würde eine Haftstrafe drohen.

In zwei Fällen sagten die Frauen einer Geldübergabe zu, erstatteten aber schließlich Anzeige bei der Polizei. In einem Fall wollte eine 81-jährige Frau das Geld in einer Bankfiliale abheben. Eine Angestellte schöpfte aber Verdacht und verständigte die Polizei. Zu den jeweils vereinbarten Treffpunkten sei niemand erschienen, sagte Polizeisprecher Heinz Holub-Friedreich.

Betrüger haben vorwiegend ältere Damen im Visier

Die unbekannten Täter dürften ihre Opfer aus dem Telefonbuch ausgesucht haben und sich auf vorwiegend ältere Damen konzentriert haben. Neun Kontaktaufnahmen sind durch die Anzeigen bekannt, die Dunkelziffer könnte deutlich höher sein. Auffällig sei, dass alle neun angezeigten Betrugsversuche Personen im Stadtgebiet von Melk betreffen. Schon einmal habe es eine ähnliche „Serie“ in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) gegeben, so Holub-Friedreich.

Die Polizei rät dazu, sich bei Betrugsversuchen am Telefon erst gar nicht auf ein Gespräch einzulassen, sondern sofort aufzulegen. Die Anrufer seien oft gut geschult und darauf trainiert, am Telefon eine Vertrauensbasis aufzubauen. Darüber hinaus soll man sich von der Telefonnummer am Display nicht täuschen lassen. Die Betrüger würden ihre Rufnummer gezielt manipulieren und durch Telefonnummer-Spoofing die Nummer +430133 mitsenden, um den Anschein zu erwecken, dass der Anruf von der Polizei stammt. Tatsächlich würde die Polizei jedoch nie von der Notrufnummer 133 anrufen.

Seitens der Landespolizeidirektion weist man außerdem darauf hin, dass die Polizei niemals am Telefon um Geldbeträge bitten würde. Nachdem die Betrugsversuche vor allem ältere Personen betreffen, wird an Verwandte und Bekannte appelliert, diesen die Vorgangsweise der Betrüger deutlich zu machen.