Arbeiter in einem Magna-Werk
ORF.at/Sonja Ryzienski
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Wirtschaft

Industrie: Energiepreise bremsen Wachstum

Die hohen Energiepreise bremsen das Wachstum in der Industrie. Laut dem aktuellen Konjunkturbarometer rechnen die niederösterreichische Industriebetriebe mit angespannten Monaten. Die hohen Rohstoffpreise verschärfen die Lage.

Erstmals seit Beginn der Pandemie ist das Konjunkturbarometer der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) deutlich gesunken. 32 Unternehmen mit insgesamt mehr als 14.000 Beschäftigten wurden befragt, die Erhebung findet quartalsweise statt. Bei der Befragung für das dritte Quartal 2021 sank dabei das Geschäftsklima als Mittelwert zwischen der Beurteilung der aktuellen und der Geschäftslage in sechs Monaten von +32 auf +12 Punkte.

Bereits im Sommer hatten die Unternehmen mit einer Verschlechterung der Lage im Herbst gerechnet, hieß es in einer Aussendung der IV-NÖ. Nun schätzt nur noch etwas mehr als ein Drittel (38 Prozent) der Betriebe die Geschäftslage als „gut“ ein, 51 Prozent als „befriedigend“ und elf Prozent als „schlecht“. Bei der Geschäftslage in sechs Monaten sank der Bewertungssaldo von +8 Prozentpunkten auf -3 Prozentpunkte und liegt damit erstmals seit dem Vorjahr wieder im negativen Bereich.

Als Ursache für die Verunsicherung nennt IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer den aktuellen „Gaspreisschock“. Der Gaspreis habe sich seit August des Vorjahres nahezu verachtfacht. „In Europa ist einfach zu wenig Energie da, insbesondere Wind- und Solarenergie liefern nicht genug. Deswegen und wegen der zuvor guten konjunkturellen Entwicklung ist der Bedarf an Gas gestiegen – und hat ein Ausmaß erreicht, das nicht geliefert werden konnte“, so Salzer. Er warnt zudem davor, dass die hohen Energiepreise auch zu Teuerungen in anderen Bereichen führen könnten: „Die höheren Energiekosten werden sich auf die weiterverarbeitende Industrie und letztlich auch auf die Konsumentinnen und Konsumenten auswirken.“

Rohstoffmangel hemmt Produktionstätigkeit

Verschärfend kommt der Rohstoffmangel hinzu. Nur noch 16 Prozent der Betriebe rechnen mit einer steigenden Produktionskapazität bis Jahresende, fünf Prozent rechnen mit einer niedrigeren Produktionskapazität. Besonders groß sei der Mangel bei Mikrochips.