Exakt 5.979 Coronavirus-Schutzimpfungen wurden laut Information der niederösterreichischen Impfkoordination von Notruf NÖ alleine am Samstag verabreicht. Das waren um 1.352 mehr als genau eine Woche zuvor und fünf Mal so viele wie durchschnittlich.
Die meisten der gezählten Impfungen wurden in den sechs durchs Land fahrenden Impfbussen verabreicht. Wie ein Lokalaugenschein von noe.ORF.at zeigte, war der Andrang auch am Sonntag groß. Teilweise kam es zu langen Wartezeiten. In Melk reichte die Menschenschlange phasenweise bis zu 100 Meter weit zurück (s. Bild oben).
Manche sind „nicht freiwillig“ gekommen
„Ich habe nur eine halbe Stunde gewartet, das ist nicht so schlimm“, berichtete Harald Schrank aus Leiben (Bezirk Melk), der sich bereits seinen dritten Stich holte. Laut Auskunft von Notruf Niederösterreich sei etwa jede zweite am Wochenende verabreichte Impfung eine Erstimpfung gewesen. Zu jenen, die sich nun zu einer ersten Impfdosis entschieden haben, gehört auch auch der Jugendliche Julian Hofmacher aus Wieselburg (Bezirk Scheibbs). „Mir wird das ständige Testen jetzt schon zu blöd. Und ich habe mir gedacht, wenn mein Bruder geht, dann gehe ich auch.“
Als „nicht freiwillig“ bezeichnete Mihai Catalin aus Maria Taferl (Bezirk Melk) seinen Entschluss, sich jetzt doch impfen zu lassen. „Es hat natürlich mit 2-G zu tun, weil du in der Arbeit jetzt einen PCR-Test brauchst, weil die Selbsttests nicht mehr gelten und das kannst du vergessen, dass das mit der Arbeit funktioniert. Ich sehe es als Muss.“
Lokal zusätzliche Aktionen für zusätzliche Motivation
Neben Melk machte auch in Tulln am Sonntag ein Impfbus am Messegelände Station, wo eine besondere Aktion zur Impfung motivieren sollte. So konnten sich am Wochenende alle Tullnerinnen und Tullner, die die Wellness- und Gesundheitsmesse besuchten und sich bei dieser Gelegenheit dort impfen ließen, ihr Eintrittsgeld zurückfordern.
Eine andere Motivation hatte Gabriel Kampner nach Tulln geführt, um sich seine erste Impfung zu holen. „Mir geht es eigentlich ums Fußballspielen mit meinen Freunden.“ Mit ihm in der Reihe stand Anton Chalupa aus Ernstbrunn (Bezirk Korneuburg). „Ich möchte halt endlich wieder ein normales Leben führen und einen Schutz bietet es wahrscheinlich auch ein bisschen. Und als ich von dem Impfbusangebot im Internet gelesen habe, bin ich nach Tulln gekommen.“
Impfzentren ab Mittwoch, keine Anmeldung nötig
Mit mehr als 5.000 Impfungen pro Tag in den Impfbussen sei der Andrang „riesig“ und mittlerweile weit größer als ursprünglich geplant, so Christof Constantin Chwojka, Niederösterreichs Impfkoordinator. „Diese Zahlen sind eigentlich das Doppelte von dem, wofür die Impfbusse ursprünglich ausgelegt waren.“
Wie Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Samstag gegenüber noe.ORF.at angekündigt hatte, werden nun die Impfzentren, die Mitte August vorübergehend geschlossen wurden, nun bereits diese Woche wieder ihren Betrieb frühzeitig wiederaufnehmen – mehr dazu in Neustart für Impfzentren früher als geplant (noe.ORF.at; 6.11.2021).
Chwojka präzisierte nun den Termin. Ihm zufolge sei man ab Mittwoch startklar. „Wir sind bemüht, jetzt ganz rasch auch das dafür nötige Personal und Material zu organisieren. Das Personal steht in Kürze bereit und auch das Material wurde im Sommer so eingelagert, dass wir die Impfzentren binnen 72 Stunden Vorbereitungszeit wieder in Betreib nehmen können.“ Dem Impfkoordinator zufolge sollen in den Impfzentren dann sowohl Impfungen mit Terminvereinbarung als auch spontane Besuche ohne vorhergegangene Anmeldung möglich sein.