Warteschlange vor Impfbus in Krems
NÖN/Martin Kalchhauser
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Coronavirus

Lange Wartezeiten bei Impfung und Tests

Der Lockdown für Ungeimpfte hat am Montag für viele Menschen mit Unannehmlichkeiten begonnen. Bei der CoV-Impfung gab es stundenlange Wartezeiten, viele PCR-Testergebnisse langten nicht rechtzeitig ein, Testkits im Supermarkt waren oft rasch vergriffen.

Seit der Einführung der 3-G-Regel am Arbeitsplatz lassen sich schlagartig mehr Menschen testen. Viele Apotheken bringt der Andrang jedoch an ihre Grenzen. Gabriele Denk und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen derzeit täglich 200 PCR-Tests durch, vor einem Monat waren es noch 40.

„Es ist ein regelrechter Ansturm. Wir kommen kaum nach auch die Anfragen am Telefon zu beantworten“, schildert Denk, Inhaberin der Adler-Apotheke in Krems. Die Situation sei aber nicht so einfach zu bewerkstelligen. „Ich habe schon eine Studentin aufgenommen und wir suchen noch weiter Personal, weil es mit dem Standard-Personal nicht mehr zu machen ist.“

Handelsmitarbeiter und Heer packen Testkits

Viel Zeit und Geduld brauchen auch jene, die sich einen Gurgeltest in der Kremser Spar-Filiale abholen wollen. Die Stückzahlen, die vom Hersteller zugesagt wurden, seien nicht geliefert worden.

Der Handelskonzern legt nun gemeinsam mit dem Bundesheer selbst Hand an. 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 50 Soldaten verpacken im Lager in Loosdorf (Bezirk Melk) die Testkits. Seit Montag können die Gurgeltests auch in allen Filialen zurückgegeben werden.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Mitarbeiter verpacken PCR-Tests in einem Lager in Loosdorf
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In einem Lager in Loosdorf (Bezirk Melk) werden mit Hochdruck PCR-Testkits abgepackt
Soldaten helfen beim Verpacken von PCR-Testsets
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Auch Bundesheersoldaten helfen beim Verpacken
Warteschlange vor Sparfiliale in Krems
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Bitte warten hieß es heute vor viele Menschen vor diesem Supermarkt in Krems
Warteschlange in Amstetten
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Ein ähnliches Bild bot sich bei der Teststation in der Johann-Pölz-Halle in Amstetten
Warteschlange vor Impfbus in Krems
NÖN/Martin Kalchhauser
Besonders viel Geduld brauchte man beim Impfbus in Krems

Rund um die PCR-Tests kritisiert Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Montag den Bund: „Manchmal würde ich mir wünschen, dass man, bevor man ankündigt, mit den zuständigen Landesrätinnen oder Landesregierungen spricht, weil man dann den einen oder anderen Unmut, der zurecht bei der Bevölkerung da ist, abfangen könnte.“

Zweieinhalb Stunden bis zur Impfung

Ortswechsel in die Ordination von Michaela Muthsam, wo an Impftagen bis zu 150 Injektionen verabreicht werden. Geimpft werden hier auch jene, die nicht angemeldet sind, allerdings werde der Impfstoff langsam knapp, sagt die Ärztin: „Uns fehlt einfach der frei verfügbare Impfstoff, dass wir sagen können: Liebe Patienten, wir haben einen Impfstoff hier, bitte kommt impfen, niederschwellig, jederzeit. Überlegt nicht lange, zögert nicht, sondern kommt her.“

Laut dem Land betreffe das nur Einzelfälle. Doch dort, wo es Impfstoff gibt, gibt es lange Schlangen und Wartezeiten bis zu zweieinhalb Stunden, wie am Montag vor einem Impfbus in Krems. Königsberger-Ludwig verweist auf etwa 120.000 Termine, „die man sich auch buchen kann. Wenn man den Vorteil nutzen möchte, sich nicht anzumelden, dann muss man eine gewisse Zeit an Wartezeit einfach einplanen.“

FFP2-Maskenpflicht wird ausgeweitet

Angesichts der hohen Corona-Zahlen wird in Niederösterreich ab Mittwoch die FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet. Das kündigten am Montag Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Königsberger-Ludwig per Aussendung an. Gleichzeitig wurde betont, dass die Details noch in Ausarbeitung seien, derzeit würden die Juristen noch an der neuen Regelung arbeiten.

Zudem wurde angekündigt, dass die Corona-Schutzimpfung für Kinder unter zwölf Jahren „unverzüglich nach Zulassungsfreigabe“ durch die EU-Arzneimittelbehörde EMA sowie das Nationale Impfgremium (NIG) erfolgen werde. Im Bereich der Landesverwaltung wird künftig wieder verstärkt auf Home Office gesetzt. „Damit wollen wir einen weiteren Beitrag zur Kontaktreduzierung leisten und als Vorbild für andere Bereiche agieren, um die Infektionsgefahr zu reduzieren“, wurden Pernkopf und Königsberger-Ludwig zitiert.