Coronavirus

Neue Ausgabestellen für PCR-Gurgeltests

Wegen der hohen Inzidenzen im Mostviertel kommen am Donnerstag zu den 25 Spar-Supermärkten, die PCR-Tests ausgeben, zwei weitere in Waidhofen an der Ybbs und Kematen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) dazu. Auch in St. Pölten ist ein zweiter Standort fix.

Im Eurosparmarkt in Waidhofen an der Ybbs und in der Sparfiliale in Kematen an der Ybbs sollen ab Donnerstag, 16.00 Uhr, PCR-Gurgeltests ausgegeben werden. Damit soll der Standort in Amstetten entlastet werden, wo derzeit die größte Nachfrage nach den Tests herrsche, sagte Spar-Sprecher Hannes Glavanovits am Donnerstag gegenüber noe.ORF.at.

Bislang musste die Bevölkerung von Waidhofen an der Ybbs in das fast 30 Kilometer entfernte Amstetten fahren, um das Gurgeltestset in einem Spar-Supermarkt abholen zu können. Waidhofen an der Ybbs hatte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2.371,7 am Donnerstag den zweithöchsten Wert aller Bezirke und Statutarstädte hinter Tamsweg (Salzburg), wo die Inzidenz bei 2.594,7 lag.

Bis zu 15 weitere Ausgabestellen ab Ende November

In St. Pölten wird am Montag, 22. November, ein zusätzlicher Ausgabestandort in Betrieb gehen. Der Interspar in der Daniel-Gran-Straße nordöstlich des Hauptbahnhofes wird zusätzlich zum Eurosparmarkt in der Porschestraße die PCR-Tests anbieten.

In der Woche ab 29. November sollen im Bundesland weitere zehn bis 15 Märkte dazukommen, kündigte Spar an. „Es geht jetzt darum, die weißen Flecken auf der Niederösterreichkarte zu tilgen“, so Glavanovits. Priorität hätten also jene Orte, in deren Umkreis es bisher keine Ausgabestandorte gibt.

Enorme Nachfrage nach PCR-Tests

Die Nachfrage nach PCR-Tests ist riesig, Die Testlabore in Österreich stoßen mitunter an ihre Grenzen.

Angedacht würde etwa eine Ausgabestelle in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen), um den Raum Neunkirchen zu entlasten. Strategisch sinnvoll sei laut Spar-Sprecher Glavanovits auch eine Ausgabestelle in Neulengbach (Bezirk St. Pölten). Derzeit müssen die Neulengbacher entweder nach Tulln oder St. Pölten fahren, um Gurgeltest zu bekommen. Auch im nördlichen Weinviertel, zum Beispiel in Retz (Bezirk Hollabrunn), wäre ein Ausgabestandort wichtig, so Glavanovits.

Vollversorgung gewährleistet

Die Versorgungslage mit Testsets hat sich mittlerweile in Niederösterreich stabilisiert. Vergangene Woche hatte es teils große Engpässe bei der Auslieferung der Gurgeltests an die Spar-Märkte gegeben. Jetzt hätte man bei Spar aber jede Woche deutlich mehr als 100.000 Testsets für ganz Niederösterreich zur Verfügung, so der Sprecher.

Dem gegenüber geht die Nachfrage nach den Testsets diese Woche deutlich nach unten. Waren am Montag noch 27.000 Testsets ausgegeben worden, sank die Nachfrage am Dienstag auf 14.000 und am Mittwoch weiter auf 11.000. „Wir können jetzt die Vollversorgung gewährleisten“, so Spar-Sprecher Glavanovits. Zudem können seit dieser Woche die Proben in allen Spar-Märkten abgegeben werden.

Weiterhin teils große Verzögerungen bei Auswertung

In Niederösterreich verzögert sich die PCR-Testauswertung wegen hoher Infektionszahlen weiter zum Teil erheblich. „Das Land arbeitet mit seinem Vertragslabor Novogenia auf Hochdruck daran, die Situation zu verbessern. Eine Lösung ist in Sichtweite“, teilte das Büro von Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) auf Anfrage mit, ohne Details zu nennen.

„Ab nächster Woche werden bis zu zwei Millionen Testkits wöchentlich zur Verfügung stehen“, verwies das Land darauf, dass aktuell im Spar-Lager in Loosdorf 70 Mitarbeiter der Handelskette und 50 Bundesheerkräfte täglich 150.000 Tests verpacken. „Die Verfügbarkeit von Testkits ist damit sichergestellt“, hieß es vom Büro der Gesundheitslandesrätin.

„Ein wirkliches Nadelöhr sind allerdings aufgrund des hohen Infektionsgeschehens die Laborkapazitäten bei der Probenauswertung“, wie auch in anderen Bundesländern zu beobachten sei, hieß es vonseiten des Landes. Ursache ist den Angaben zufolge ein sehr hohes Aufkommen von positiven Proben, weshalb ein gemeinsames Analysieren (Pooling) in sehr vielen Fällen nicht mehr möglich ist. Auch bei Apotheken lassen Testergebnisse teilweise länger auf sich warten.

Kritik vom Pensionistenverband

Der Pensionistenverband NÖ forderte indes rasch flächendeckende Test- und Impfangebote in ganz Niederösterreich. „Viele Pensionistinnen und Pensionisten brauchen trotz zweimaliger Impfung für Behandlungen einen zusätzlichen PCR-Test und scheitern“, teilte der Landespräsident des Verbandes, Hannes Bauer, in einer Aussendung mit. „Die Gurgel-Angebote in den Spar-Märkten sind kaum verfügbar, die Online-Anmeldungen sind für ältere Menschen eine nicht zu verschweigende Hürde und auch die örtliche Erreichbarkeit ist nicht immer einfach“, meinte Bauer.

Einerseits stünden nicht ausreichend PCR-Tests zur Verfügung, andererseits seien die Labors mit der Auswertung überfordert. „Den Bürgerinnen und Bürgern ist aber die lange Wartezeit auf das Ergebnis eines durchgeführten Tests nicht zumutbar“, betonte Bauer.