Wer etwa im Krankenhaus Scheibbs eine künstliche Hüfte braucht, wartet derzeit von der Diagnose bis zum OP-Termin 40 Wochen. 186 Patientinnen und Patienten stehen auf der Warteliste. Nicht anders ist es für ein künstliches Kniegelenk in Neunkirchen: Dafür muss man aktuell 36 Wochen warten. Allerdings sind die Wartezeiten regional sehr unterschiedlich. In Tulln wartet man auf eine Knieoperation „nur“ acht Wochen.
„Obwohl es sicherlich Regionen gibt, in denen das Planprogramm eingehalten werden kann, sind die durchschnittlichen Wartezeiten für Routine-OPs in Niederösterreich deutlich erhöht“, bestätigt Cornelia Bunkrad, Sprecherin der Landesgesundheitsagentur.
Durch die rückläufige Zahl an Covid-19-Patientinnen und Patienten auf Intensiv- und Normalstationen stünde zwar wieder mehr Personal für Operationen zur Verfügung. Aufgrund des Rückstaus blieben die Wartezeiten aber niederösterreichweit lang. Für detaillierte Angaben zu den Wartezeiten empfiehlt die Landesgesundheitsagentur die Übersicht von Notruf Niederösterreich.
Gute Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten
Viele Beschwerden wegen der langen Wartezeiten gäbe es derzeit nicht, berichtet Patientenanwalt Gerald Bachinger. „Es wird eine sehr gute Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten gepflegt“, so der Patientenanwalt. Es habe sich gezeigt, dass die Menschen viel Verständnis für die Operationsverschiebungen aufbringen, wenn ihnen die Gründe verständlich und nachvollziehbar erklärt werden.
Noch offen ist, wie sich die Verbreitung der Virusvariante Omikron auf die Wartezeiten in den kommenden Wochen auswirken könnte. „Man muss davon ausgehen, dass uns die Variante schneller treffen wird als angenommen“, sagt Bunkrad. Sollte Omikron die Zahl der Covid-19-Patienten in den Spitälern wieder steigen lassen, würde das auch die Wartezeiten auf Routine-OPs weiter verlängern.