Komponist Friedrich Cerha
APA/Herbert Pfarrhofer
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Kultur

Friedrich Cerhas Vorlass als digitaler Prototyp

Das künstlerische Schaffen des österreichischen Komponisten und Dirigenten Friedrich Cerha wurde digitalisiert. Der Vorlass des 95-Jährigen, der sich seit 2010 im Archiv der Zeitgenossen an der Donau-Universität Krems befindet, gilt als multimedialer Prototyp.

Mit „Cerha Online“ hat das Archiv der Zeitgenossen an der Donau-Universität Krems einen Prototyp für zukünftige Digitalisierungsprojekte künstlerischer Vorlässe vorgestellt. Die multimediale Aufbereitung der Archiv-Quellen (Autografen, Skizzen, Fotos, Videoausschnitte und Hörbeispiele) verknüpft markante Aspekte der Entwicklung im Leben und im Werk des 95-jährigen Komponisten, dessen Vorlass sich seit 2010 im Archiv befindet.

Werksammlung für breite Öffentlichkeit zugänglich

Das von dem Musikwissenschafter Matthias Henke geleitete Forschungsprojekt wurde im Rahmen des Science Calls Digitalisierung der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich finanziert und richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit ebenso wie an ein Fachpublikum. Dabei diente die Partitur des Abschnitts „Verzweigungen“ aus Cerhas Orchesterwerk „Monumentum“ als Modell für die Gestaltung der Website, die als digitale Werkbiografie fungiert.

„Menschen, die gern durch eine Landschaft wandern, kennen das Phänomen. Manchmal kann man sich gar nicht satt sehen, schreitet fort und fort, um hinter der Biegung des Weges neue Schönheiten zu entdecken, immer wieder“, beschreibt Henke in einer Aussendung die Intentionen dieser virtuellen Entdeckungsreise, bei der Querverweise und interdisziplinäre Sichtweisen neue Perspektiven ermöglichen sollen.

Cerha freut sich offline über Sammlung

„Selbst noch offline, wünsche ich dem Projekt ein neugieriges Publikum, das Lust darauf hat, den reich vernetzten Verzweigungen zu folgen, die dieses Portrait bietet“, wird Friedrich Cerha selbst zu dem neuen Projekt zitiert.