Spritzen vor dem Schriftzug „Omicron“
LIONEL BONAVENTURE / AFP / picturedesk.com
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Coronavirus

Omikron-Fälle dürften bald rasant steigen

Vor knapp einem Monat ist in Niederösterreich der erste Omikron-Fall aufgetreten. Die Behörden befürchteten danach einen rasanten Anstieg der Infektionen, doch dieser blieb aus. Aber nur fürs Erste, heißt es aus Expertenkreisen.

Weil die Omikron-Variante mehr als 30 Mutationen aufweist, wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „besorgniserregend“ eingestuft. Das heißt, dass Omikron deutlich ansteckender ist als zum Beispiel die Delta-Variante. Während aus Großbritannien, Italien oder Frankreich täglich Rekordzahlen bei den Neuinfektionen gemeldet werden, herrscht in Österreich noch die Ruhe vor dem Sturm.

In Niederösterreich wurde erstmals am 30. November eine Infektion mit der neuen Variante nachgewiesen. Eine deutliche Zunahme gibt es erst seit dem Heiligen Abend – allerdings deshalb, weil seither auch Verdachtsfälle als bestätigte Fälle gelten. Die meisten Omikron-Fälle verzeichnet derzeit Wien.

Omikron dürfte „in Österreich dominant“ werden

„In Wien gibt es durch die Enge der Wohngegebenheiten und die Menschenansammlungen mehr Möglichkeiten, dass sich das Virus rascher fortpflanzt. Aber die Variante wird in den nächsten Tagen und Wochen unweigerlich auch in die anderen Bundesländer vordringen und in Österreich dominant werden“, erklärt die Epidemiologin Eva Schernhammer von der Medizinischen Universität Wien.

Spritzen in einer Schale
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Die Epidemiologin Eva Schernhammer rät zur dritten Impfung. Diese würde „noch am besten vor der Omikron-Variante schützen“.

Zugute komme Österreich derzeit noch der Lockdown für Ungeimpfte, sagt Schernhammer im Gespräch mit dem ORF Niederösterreich. Zu Silvester ist dieser vorübergehend aber wieder aufgehoben, auch wenn sich Ungeimpfte maximal zu zehnt treffen dürfen. Die Expertin rät dringend, sich an die bereits bekannten Hygieneregeln zu halten.

Manche dieser Maßnahmen würden nicht mehr ganz so akribisch eingehalten, so die Expertin: „Deshalb ist es wichtig, sich wieder daran zu erinnern, dass es jetzt besonders wichtig ist, die Maske zu tragen, wo es möglich ist.“ Außerdem empfiehlt Schernhammer den dritten Stich: „Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, sich den Booster-Shot abzuholen, denn dieser schützt nachweislich noch am besten vor dieser Omikron-Variante.“

In Niederösterreich hält sich Omikron also noch zurück. Allerdings könnte die Dunkelziffer bereits höher sein, denn an den Tagen nach Weihnachten wurde deutlich weniger getestet – auch weil viele Testangebote nicht zur Verfügung standen.