LECH,AUSTRIA,18.NOV.21 – DISABLED SPORTS, ALPINE SKIING – OESV, Oesterreichischer Ski Verband, training. Image shows  Barbara Aigner (AUT). Photo: GEPA pictures/ Patrick Steiner
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Sport

Aigner-Zwillinge hoffen auf WM-Medaillen

In Lillehammer in Norwegen laufen die Para-Wintersport-Weltmeisterschaften. Ab Samstag greifen dort auch Barbara und Johannes Aigner aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) ins Geschehen ein. Sie zählen zu den Medaillenanwärtern.

Für die internationale Paraski-Elite ist es eine Premiere. Im Olympiaort der Winterspiele 1994 werden zum ersten Mal alpine, nordische und Snowboardbewerbe gemeinsam ausgetragen. Neben den Paralympics ist die CoV-bedingt um ein Jahr verschobene Weltmeisterschaft damit das zweite Multisport-Event im Jahreskalender und der erste Saisonhöhepunkt bevor es im März in Peking um Olympiamedaillen geht.

Umfangreiche Eindämmungsmaßnahmen, etwa mit Tests im Zweitagesrhythmus, machten eine Durchführung der Titelkämpfe heuer möglich. Während die nordischen Bewerbe Biathlon und Langlaufen direkt in Lillehammer über die Bühne gehen, werden die Skientscheidungen im 15 Kilometer nördlich gelegenen Hafjell ausgetragen, wo sich ÖSV-Alpin-Cheftrainer Markus Gutenbrunner auch die größten Medaillenchancen ausrechnet. „Das ist unser Anspruch, deswegen sind wir hergefahren. Der erste Eindruck ist sehr gut. Alle fühlen sich wohl und es ist wunderbar winterlich“, so Gutenbrunner.

Aigners „heißeste Eisen“ im ÖSV-Team

Neben den stehenden Athleten in den Speed-Disziplinen hofft man auch auf starke Leistungen der Sehbehinderten, die in diesem Winter dank Barbara und Johannes Aigner vor allem im Slalom und Riesentorlauf überzeugen konnten. Die 16-jährigen Zwillinge aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) gelten nach der Vorbereitung in Bad Kleinkirchheim bei ihrem WM-Debüt als Medaillenfavoriten.

LECH,AUSTRIA,18.NOV.21 – DISABLED SPORTS, ALPINE SKIING – OESV, Oesterreichischer Ski Verband, training. Image shows  Johannes Aigner (AUT). Photo: GEPA pictures/ Patrick Steiner
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Der 16-jährige Johannes Aigner bestreitet bei der WM abgesehen von der Abfahrt alle Bewerbe. Schwester Barbara startet im Slalom und Riesentorlauf.

Barbara geht mit Guide Klara Sykora nach zwei Siegen in St. Moritz als Führende im Slalom-Weltcup auf Medaillenjagd und war auch im Riesentorlauf in dieser Saison schon drei Mal auf dem Podest. Johannes feierte mit Vorausfahrer Matteo Fleischmann im Schweizer Nobelort ebenfalls einen Doppelsieg im Slalom, gewann dazu auch einen Riesentorlauf und reist so im roten Trikot des Weltcup-Gesamtführenden an.

Sendungshinweis:

Der ORF überträgt folgende Rennen der Para-Wintersport-Weltmeisterschaften live:

  • Samstag, 15.1.2022:
    Super-G Herren,
    11:00 Uhr, ORF-TVthek
  • Mittwoch, 19.1.2022:
    Riesentorlauf Herren,
    09:30 und 13:00 Uhr,
    ORF Sport Plus
  • Donnerstag, 20.1.2022:
    Riesentorlauf Damen,
    09:30 und 13:00 Uhr,
    ORF Sport Plus
  • Freitag, 21.1.2022:
    Slalom Herren,
    09:30 und 12:30 Uhr,
    ORF Sport Plus
  • Samstag, 22.1.2022:
    Slalom Damen,
    09:30 und 12:30, ORF TVthek

In der Familie werden die Erwartungen trotzdem bewusst klein gehalten. „Barbara und Johannes haben zuletzt schon tolle Ergebnisse erzielt und wir träumen natürlich schon von Medaillen. Bei einer WM kann aber alles passieren und gerade in Zeiten wie diesen, sollen sie es auch genießen, an einem Großereignis teilnehmen zu können“, sagt Mutter Petra Aigner im Gespräch mit noe.ORF.at. „Beide sind drei Mal geimpft und haben die letzten Wochen so aufgepasst, dass keine Quarantäne einen Start verhindert. Wichtig ist, die Rennen jetzt mit Spaß anzugehen und keinen Druck aufkommen zu lassen.“

Schwester Veronika drückt zu Hause die Daumen

Zum Anfeuern nach Norwegen fahren die Eltern nicht. „Dafür ist die Lage nicht optimal und außerdem wäre ich viel zu nervös, wenn meine Kinder auf der Piste sind“, gesteht Petra Aigner. Stattdessen wird bei den Rennen gemeinsam mit der bisher erfolgreichsten Aigner-Schwester, Veronika, vor dem Fernseher mitgefiebert.

Österreichs Behindertensportlerin des Jahres 2020 verpasst die WM nach ihrem Autounfall Ende November – mehr dazu in Nächster Rückschlag für Para-Ski-Ass Aigner (noe.ORF.at; 28.11.2021). Bei diesem kam sie selbst zwar glimpflich davon, ihre Schwester und Guide Elisabeth wurde nach zahlreichen Blutergüssen und einer Quetschung im Bein aber nicht rechtzeitig fit. Ein erstes Stangentraining Anfang Jänner stimmte die Trainer für ein Comeback in diesem Winter allerdings zuversichtlich. Mitte Februar in Veysonnaz in der Schweiz soll es zurück auf die Rennpiste gehen.