Bildung

Kindergärten: Mehr Tests, aber keine Pflicht

Die Landesregierung hat am Dienstag den Ankauf zusätzlicher Antigen-Schnelltests für Niederösterreichs Kindergärten beschlossen. Einer Testpflicht erteilte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) aber eine Absage. Immer mehr fordern diese.

Mit den nun zusätzlich angekauften Schleckertests für die Kindergärten sollen sich die Kinder nun dreimal wöchentlich testen können. „Die Erfahrungswerte zu den Schleckertestungen sind gut und ein wichtiger Bestandteil unserer Sicherheits- und Hygienekonzepte in den Kinderbetreuungseinrichtungen", teilten die beiden zuständigen Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) in einer Aussendung mit.

Immer mehr Stimmen für Testpflicht im Kindergarten

Weil die Tests in Kindergärten bisher freiwillig sind, mehren sich mittlerweile auch die Stimmen, die eine Testpflicht fordern. Zuletzt sprach sich etwa Patientenanwalt Gerald Bachinger für diese aus. In Sommerein (Bezirk Bruck an der Leitha) verordnete der Bürgermeister eine solche, blieb damit aber bisher alleine – mehr dazu in Schleckertests: Alleingang einer Gemeinde (noe.ORF.at; 10.1.2022).

Eine „Kindergarten-Lutschertestpflicht" sei das „Gebot der Stunde“, forderten am Dienstag auch die niederösterreichischen Grünen. Gerade im Hinblick auf die noch unbekannten Gefahren der grassierenden Omikron-Variante auf jüngere Kinder sei dies „logisch und alternativlos“, so die Grüne Landessprecherin Helga Krismer. Bereits Anfang Dezember hatte die Niederösterreichische Ärztekammer den besseren Schutz von Kindergartenkindern gefordert.

Bildungslandesrätin erteilt Testpflicht Absage

Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister erteilte einer Testpflicht im „NÖ heute“-Interview am Montag hingegen eine Absage. 75 Prozent der Eltern würden bereits jetzt freiwillig ihre Kinder testen lassen. „Wir wollen diese hohe Freiwilligkeit nicht dadurch infrage stellen, indem wir jetzt krampfhaft eine Verpflichtung einführen“, so Teschl-Hofmeister. Auch in Gesprächen mit Expertinnen und Experten sei davon abgeraten worden.