Bildung

Angebot an Schulpsychologen erweitert

Vergangenen Mai wurde vom Bildungsministerium ein Ausbau der Schulpsychologie angekündigt. Mittlerweile wurden neue Stellen sowie zusätzliche Stunden im Ausmaß von fünf Vollzeitäquivalenten in Niederösterreich vergeben.

Nach der Vorlaufzeit der Einschulung und der Phase des Kennenlernens konnten die zusätzlichen Psychologen gut in den Schulalltag eingegliedert werden, berichtet die leitende Schulpsychologin Andrea Richter. Mehr Stunden für bestehende sowie neue Schulpsychologen im Ausmaß von fünf Vollzeitstellen stehen nun in den Schulen zur Verfügung.

Im Waldviertel ist man allerdings noch auf der Suche nach einer passenden Besetzung. „In den Schulen ist es wirklich wichtig, dass wir vor Ort sind. Die Schüler müssen den Psychologen kennenlernen“, so Richter. Besonders inmitten der Pandemie sei der Bedarf nach umfassender Beratung groß.

Überforderung seit Pandemiebeginn

Die psychische Belastung sei vor allem durch den Unterricht aus der Ferne enorm. „Für die Kinder und Jugendlichen herrscht derzeit eine Ausnahmesituation. Ein wichtiger Bereich ihrer Entwicklung ist weggefallen: der direkte Kontakt zu ihren Bezugsgruppen in der Schule“, sagt Richter.

Die hohe Nachfrage nach psychischer Beratung merkt man auch bei Rat auf Draht. Hier berichtet man davon, dass sich die Anfragen wegen Überforderung in der Schule seit Pandemiebeginn mehr als verdreifacht hätten. „Wir würden uns wünschen, dass man in den Schulen genauer hinschaut. Man sollte den Druck individuell bereits reduzieren, bevor es zu einer Überbelastung kommt“, erklärt Birgit Satke, die Leiterin von Rat auf Draht.

In Niederösterreich betreut ein Schulpsychologe durchschnittlich 7.000 Schülerinnen und Schüler, damit liegt man deutlich über dem bundesweiten Schnitt von 5.200 Betreuten. Die Aufgaben der Schulpsychologen reichen von der erstmaligen Beratung bei Akutfällen bis zur Diagnose. Behandelt werden auch nicht schulische Probleme wie Gewaltfälle oder Probleme in der Familie.